DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
STEUERN UND ABGABEN - Die Arbeitnehmer in Deutschland bekommen im neuen Jahr zum Teil deutlich weniger netto an Lohn und Gehalt heraus. Das geht aus neuen Berechnungen des Nürnberger Softwarehaus Datev hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorliegen. Von den Steuersenkungen werde bei den Netto-Gehältern 2026 "erst einmal wenig zu spüren sein", teilte Datev laut SZ mit. In nahezu allen Steuerklassen bleibe in den Gehaltsstufen bis 5.500 Euro im Jahr 2026 nur "ein wenig mehr Netto vom Brutto übrig". Diese Entlastungen fallen allerdings sehr niedrig aus, "während von den darüber liegenden Einkommen mehr abgezogen wird als im Vorjahr", so der IT-Dienstleister. Das hat vor allem zwei Gründe: Das Softwarehaus, das jeden Monat die Lohn- und Gehaltsabrechnungen für etwa 14,7 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland erstellt, rechnet beim Netto-Netto-Vergleich 2025 zu 2026 mit höheren Beiträgen für die gesetzliche Krankenversicherung. Vor allem aber müssen Gutverdiener höhere Sozialabgaben zahlen, weil die Grenzen, bis zu denen Sozialbeiträge fällig sind, wieder deutlich gestiegen sind. (Süddeutsche Zeitung)
AUTOINDUSTRIE - Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat der deutschen Autoindustrie mangelndes Interesse am Bau von Batteriefabriken in Deutschland vorgeworfen. Mit Blick auf das mögliche Scheitern des ehemaligen Northvolt-Projektes im schleswig-holsteinischen Heide sagte Günther im Welt-Interview: "Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum das Interesse der Autoindustrie an einer Batterieproduktion in Deutschland nicht ausgeprägter ist. Dass sich zunächst nur ein schwedisches und jetzt ein amerikanisches Unternehmen für das Projekt interessiert, das wirft kein gutes Licht auf unsere großen Automobilkonzerne. Man kann das Verbrenner-Aus in Europa vielleicht zeitlich strecken, aber der Elektromobilität gehört die Zukunft. Und wenn wir weiter eine führende Automobil-Industrie in Deutschland haben wollen, dann wird das ohne Batterieproduktion nicht funktionieren." (Welt)
BRITISCHE ÜBERNAHMEN - Britische Unternehmen sind in diesem Jahr auf großes Interesse bei ausländischen Käufern gestoßen, die von den günstigen Bewertungen profitieren wollten. Dadurch ist die Zahl der britischen Transaktionen neuen Daten zufolge auf einen Höchststand seit der Pandemie gestiegen. Laut Daten der London Stock Exchange Group haben ausländische Bieter im vergangenen Jahr Übernahmen britischer Unternehmen im Wert von 142 Milliarden US-Dollar vereinbart. Das entspricht einem Anstieg von 74 Prozent gegenüber 2024. Der starke Anstieg ausländischer Übernahmen übertraf den allgemeinen Anstieg von 20 Prozent bei Fusionen und Übernahmen im Vereinigten Königreich, deren Gesamtwert in diesem Jahr 367 Milliarden US-Dollar erreichte, und erreichte damit den höchsten Stand seit dem Boom in der Pandemiezeit. (Financial Times)
VERGÜTUNG - Fidelity International hat die Verwaltungsratsvorsitzenden britischer Unternehmen davor gewarnt, überhöhte Vergütungspakete zu genehmigen, als Teil einer umfassenderen Verschärfung der Corporate-Governance-Standards. Der Vermögensverwalter, der mehr als 1 Billion US-Dollar verwaltet, hat einen Brief an die Unternehmen geschickt, in die er investiert, und darin "erneute Disziplin" bei der Vergütung und Leistung von Führungskräften sowie einen "intensiveren" Dialog mit den Managern darüber, wie sie ihr Kapital einsetzen und Akquisitionen tätigen, gefordert. In dem Schreiben, das der Financial Times vorliegt, heißt es, dass Unternehmen zwar "Flexibilität" bei der Gestaltung wettbewerbsfähiger Vergütungspakete benötigen, man aber zunehmend besorgt sei, "dass das Prinzip der leistungsbezogenen Vergütung gegenüber anderen Überlegungen in den Hintergrund zu treten beginnt". (Financial Times)
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December 22, 2025 00:55 ET (05:55 GMT)
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