Sachsen-Anhalt/Wirtschaft/Wald (ots) -
Halle. Den Verkauf einer großen Waldfläche im Südharz an Naturschützer sehen die privaten Waldbesitzer in Sachsen-Anhalt kritisch. "Mit staatlichen Mitteln wird hier der Wettbewerb um Waldflächen vollkommen verzerrt", sagte Frederike von Beyme, Vorsitzende des Waldbesitzerverbandes Sachsen-Anhalt, der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (MZ). Zudem werde die holzverarbeitende Industrie in der Region geschwächt.
Der Stolberger Hotelier Clemens Ritter von Kempski verkauft rund 1.000 Hektar Wald rund um Stolberg an die Nabu-Stiftung, die Teil des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) ist. Laut Christian Unselt, Vorsitzender der Nabu-Stiftung Nationales Naturerbe, sollen die Waldflächen aus der wirtschaftlichen Nutzung genommen und als "Urwald von morgen der natürlichen Eigendynamik überlassen" werden. Die Nabu-Stiftung bestätigte, dass der Kauf zum großen Teil durch Fördermittel des Bundes aus dem "Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz" finanziert wird. Nach MZ-Informationen soll der Preis bei etwa 30 Millionen Euro liegen. Das wären etwa 30.000 Euro pro Hektar. Es soll sich um hochwertige Buchenbestände handeln.
"Als private Waldbesitzer haben wir nicht die Möglichkeit, in gleicher Weise wie der Nabu auf jemanden zuzugehen und Wald in dieser Größenordnung zu kaufen", sagte von Beyme. Sie wundert sich über die Höhe des Kaufpreises. "Nach unserer Einschätzung sind maximal 20.000 Euro pro Hektar gerechtfertigt", erklärte die Waldbesitzerin, die auch im Südharz Flächen hält. In der Vergangenheit habe der Nabu bundesweit bereits kleinere Flächen von jeweils einigen Hektar erworben. "Jetzt wird jedoch mit staatlichen Fördermitteln massiv Wald gekauft - nicht nur im Südharz." Mit dieser Subvention seien alle privaten Interessenten als potenzielle Käufer aus dem Spiel.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Marc Rath
Telefon: 0345 565 4200
marc.rath@mz.de
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/47409/6185437
Halle. Den Verkauf einer großen Waldfläche im Südharz an Naturschützer sehen die privaten Waldbesitzer in Sachsen-Anhalt kritisch. "Mit staatlichen Mitteln wird hier der Wettbewerb um Waldflächen vollkommen verzerrt", sagte Frederike von Beyme, Vorsitzende des Waldbesitzerverbandes Sachsen-Anhalt, der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (MZ). Zudem werde die holzverarbeitende Industrie in der Region geschwächt.
Der Stolberger Hotelier Clemens Ritter von Kempski verkauft rund 1.000 Hektar Wald rund um Stolberg an die Nabu-Stiftung, die Teil des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) ist. Laut Christian Unselt, Vorsitzender der Nabu-Stiftung Nationales Naturerbe, sollen die Waldflächen aus der wirtschaftlichen Nutzung genommen und als "Urwald von morgen der natürlichen Eigendynamik überlassen" werden. Die Nabu-Stiftung bestätigte, dass der Kauf zum großen Teil durch Fördermittel des Bundes aus dem "Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz" finanziert wird. Nach MZ-Informationen soll der Preis bei etwa 30 Millionen Euro liegen. Das wären etwa 30.000 Euro pro Hektar. Es soll sich um hochwertige Buchenbestände handeln.
"Als private Waldbesitzer haben wir nicht die Möglichkeit, in gleicher Weise wie der Nabu auf jemanden zuzugehen und Wald in dieser Größenordnung zu kaufen", sagte von Beyme. Sie wundert sich über die Höhe des Kaufpreises. "Nach unserer Einschätzung sind maximal 20.000 Euro pro Hektar gerechtfertigt", erklärte die Waldbesitzerin, die auch im Südharz Flächen hält. In der Vergangenheit habe der Nabu bundesweit bereits kleinere Flächen von jeweils einigen Hektar erworben. "Jetzt wird jedoch mit staatlichen Fördermitteln massiv Wald gekauft - nicht nur im Südharz." Mit dieser Subvention seien alle privaten Interessenten als potenzielle Käufer aus dem Spiel.
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