Mainz (ots) -
Im European Heart journal bezeichnen Münzel et al. Nikotin als "direct cardiovascular toxin, regardless of delivery method" und widersprechen damit einem größer werdenden Konsens internationaler Gesundheitsbehörden. Belastbare Daten präsentieren die Autoren nicht.
E-Zigaretten im Vergleich zum Rauchstopp
Dieselbe Zeitschrift publizierte im Januar eine koreanische Arbeit, laut der für Patienten nach Koronarintervention der Umstieg auf eine nikotinhaltige E-Zigarette vergleichbare Vorteile hatte wie ein Rauchstopp. In beiden Gruppen hatten deutlich weniger Patienten in den nächsten 2,4 Jahren schwerwiegende unerwünschte kardiale Ereignisse als Patienten, die weiter rauchten (Klang 2025). Diese Studienergebnisse würdigen die Autoren der Arbeit leider nicht. Wer wirklich an guten Daten interessiert ist, sollte ähnliche Studien in Europa initiieren. Vor dem Hintergrund des Action Plan for Cardiovascular Health der Europäischen Kommission oder angesichts des Gesundes-Herz-Gesetzes (GHG) der Bundesregierung braucht es belastbare Daten statt unbewiesener Behauptungen.
Nikotinhaltige Alternativen mindern Risiken
2019 stufte die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) Snus als Tabakprodukt mit "geringerem Risiko" ein. Die Behörde attestierte Snus im Vergleich zu Zigaretten "ein geringeres Risiko für Mundkrebs, Herzerkrankungen, Lungenkrebs, Schlaganfall, Emphysem und chronische Bronchitis". Laut einer Übersichtsarbeit zu diesem Thema hat Schweden mit nur fünf Prozent die niedrigste Zahl an täglichen Rauchern in ganz Europa, aber 20 Prozent der Schweden konsumieren Snus. Gleichzeitig hat Schweden die niedrigste Rate an tabakbedingten Herzkreislauferkrankungen und die niedrigste Lungenkrebsrate bei Männern in Europa (Clarke 2019).
Gute Entscheidungen basieren auf guten Daten
Der "call to action for cardiologists and policymakers" von Münzel et al. wäre zu unterstützen, wenn dieser tatsächlich zu weiteren gut gemachten Studien aufriefe, denn offene Fragen und Studienbedarf gibt es genug. Zum Langzeiteffekt von E-Zigaretten sowie zum Dual-use zeigt die entsprechenden Grafik in der Arbeit von Münzel et al. lediglich Fragezeichen. Diese lassen sich auch nicht durch unbelegte Behauptungen beantworten. Hier benötigen wir eine gute und belastbare Datenbasis. Der Aufruf lautet also: Lasst uns gemeinsam diese Datenbasis schaffen! Die Notwendigkeit besteht. Interesse an diesen globalen gesundheitlichen Fragen ist groß und am Geld darf es bei einem so wichtigen Thema nicht scheitern.
Quellen:
Clarke et. al. Snus: a compelling harm reduciton alternative to cigarettes. Harm Reduct J. 2019 Nov 27;16(1):62.
Kang et al. Prognosis after switching to electronic cigarettes following percutaneous coronary intervention. Eur Heart J. 2025 Jan 3;46(1):84-95.
Münzel et al: Nicotine and the cardiovascular System. Eur Heart J. 2025 Dec;, ehaf1010
Pressekontakt:
Prof. Dr. Knut Kröger
info@thrombose-initiative.de
Original-Content von: Thrombose Initiative e.V., übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/150683/6185567
Im European Heart journal bezeichnen Münzel et al. Nikotin als "direct cardiovascular toxin, regardless of delivery method" und widersprechen damit einem größer werdenden Konsens internationaler Gesundheitsbehörden. Belastbare Daten präsentieren die Autoren nicht.
E-Zigaretten im Vergleich zum Rauchstopp
Dieselbe Zeitschrift publizierte im Januar eine koreanische Arbeit, laut der für Patienten nach Koronarintervention der Umstieg auf eine nikotinhaltige E-Zigarette vergleichbare Vorteile hatte wie ein Rauchstopp. In beiden Gruppen hatten deutlich weniger Patienten in den nächsten 2,4 Jahren schwerwiegende unerwünschte kardiale Ereignisse als Patienten, die weiter rauchten (Klang 2025). Diese Studienergebnisse würdigen die Autoren der Arbeit leider nicht. Wer wirklich an guten Daten interessiert ist, sollte ähnliche Studien in Europa initiieren. Vor dem Hintergrund des Action Plan for Cardiovascular Health der Europäischen Kommission oder angesichts des Gesundes-Herz-Gesetzes (GHG) der Bundesregierung braucht es belastbare Daten statt unbewiesener Behauptungen.
Nikotinhaltige Alternativen mindern Risiken
2019 stufte die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) Snus als Tabakprodukt mit "geringerem Risiko" ein. Die Behörde attestierte Snus im Vergleich zu Zigaretten "ein geringeres Risiko für Mundkrebs, Herzerkrankungen, Lungenkrebs, Schlaganfall, Emphysem und chronische Bronchitis". Laut einer Übersichtsarbeit zu diesem Thema hat Schweden mit nur fünf Prozent die niedrigste Zahl an täglichen Rauchern in ganz Europa, aber 20 Prozent der Schweden konsumieren Snus. Gleichzeitig hat Schweden die niedrigste Rate an tabakbedingten Herzkreislauferkrankungen und die niedrigste Lungenkrebsrate bei Männern in Europa (Clarke 2019).
Gute Entscheidungen basieren auf guten Daten
Der "call to action for cardiologists and policymakers" von Münzel et al. wäre zu unterstützen, wenn dieser tatsächlich zu weiteren gut gemachten Studien aufriefe, denn offene Fragen und Studienbedarf gibt es genug. Zum Langzeiteffekt von E-Zigaretten sowie zum Dual-use zeigt die entsprechenden Grafik in der Arbeit von Münzel et al. lediglich Fragezeichen. Diese lassen sich auch nicht durch unbelegte Behauptungen beantworten. Hier benötigen wir eine gute und belastbare Datenbasis. Der Aufruf lautet also: Lasst uns gemeinsam diese Datenbasis schaffen! Die Notwendigkeit besteht. Interesse an diesen globalen gesundheitlichen Fragen ist groß und am Geld darf es bei einem so wichtigen Thema nicht scheitern.
Quellen:
Clarke et. al. Snus: a compelling harm reduciton alternative to cigarettes. Harm Reduct J. 2019 Nov 27;16(1):62.
Kang et al. Prognosis after switching to electronic cigarettes following percutaneous coronary intervention. Eur Heart J. 2025 Jan 3;46(1):84-95.
Münzel et al: Nicotine and the cardiovascular System. Eur Heart J. 2025 Dec;, ehaf1010
Pressekontakt:
Prof. Dr. Knut Kröger
info@thrombose-initiative.de
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