DJ MÄRKTE USA/Jahresendrally nur temporär ausgebremst
DOW JONES--Die Jahresendrally an der Wall Street geht am Dienstag mit einigen Anlaufschwierigkeiten doch noch in die vierte Runde. Denn zunächst haben starke BIP-Daten Hoffnungen auf Zinssenkungen gedämpft und den Aktienmarkt gebremst. Doch relativieren schwächere Daten den Konjunkturoptimismus schnell wieder und die Börse erholt sich. Am Mittwoch wird an den US-Börsen verkürzt gehandelt, nach der Feiertagspause am Donnerstag öffnet die Wall Street dann am Freitag wieder. Gegen Mittag US-Ostküstenzeit dreht der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent auf 48.429 Punkte ins Plus, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewinnen 0,3 bzw. 0,4 Prozent.
"Nach dem Zickzackkurs der ersten Jahreshälfte deutet vieles auf eine klare Stabilisierung der US-Konjunktur hin. Damit können die Märkte nach einem turbulenten Zolljahr beruhigt in die Weihnachtsfeiertage gehen", kommentiert KfW-Marktstratege Stephan Bales die BIP-Daten. Die US-Wirtschaft war im dritten Quartal so kräftig gewachsen wie zuletzt vor zwei Jahren. Der zur Inflationsbestimmung wichtige PCE-Deflator legte zwar zu, blieb aber im erwarteten Rahmen.
Doch die übrigen Daten überzeugen dagegen nicht. Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter fiel stärker ist als erwartet. Der Index des Verbrauchervertrauens blieb klar unter den Erwartungen. Die Industrieproduktion im November fiel zwar einen Tick besser als gedacht aus, verbesserte sich aber letztlich kaum. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen dreht mit den starken BIP-Daten zwischenzeitlich ins Plus, kommt aber schon wieder zurück - aktuell stagniert die Rendite bei 4,17 Prozent. Das starke Wachstum sei zwar kein Signal für Zinssenkungen, aber die eher schwächeren übrigen Daten glichen dies wieder aus, heißt es im Handel
Der Dollar erholt sich von den Tagestiefs mit den starken BIP-Daten. Der Dollar-Index büßt nur noch 0,2 Prozent ein - belastet vor allem von der Stärke des japanischen Yen, wobei sich der Greenback mit den Daten auch zum Yen von den Tagestiefs erholt. Die Kursgewinne des Yen folgen auf eine Warnung der japanischen Finanzministerin Satsuki Katayama vor möglichen Interventionen zur Stützung der Währung.
Der Goldpreis kennt derzeit nur die Richtung nach oben und eilt von einem Rekordstand zum nächsten. Die Feinunze verteuert sich um weitere 0,7 Prozent - hatte vor den überzeugenden BIP-Daten aber schon deutlich höher gelegen. In einem Umfeld sinkender Zinsen und einem abwertenden Dollar steigt gewöhnlich die Nachfrage nach dem Edelmetall, heißt es bei Pepperstone. Auch der Kupferpreis erklimmt neue Rekordstände - befeuert von einem umfangreichen Lagerbestandsaufbau in den USA aufgrund von Zollängsten. Aber auch Hoffnungen auf niedrigere US-Zinsen und Angebotsbedenken spielen dem Metall in die Karten.
Nach dem höchsten Tagesanstieg seit dem 23. Oktober tut sich bei Erdöl nicht sehr viel. Die Beschlagnahmung von Öltankern mit Verbindungen zu Venezuela durch die USA und die Drohungen von US-Präsident Donald Trump zur Durchsetzung einer Blockade für sanktionierte Öllieferungen habe die Risiken für die Energiesicherheit wieder in das Bewusstsein des Marktes gerückt, erläutert Analyst Ahmad Assiri von Pepperstone die Rally des Vortages.
Unter den Einzelaktien verlieren Eli Lilly 0,4 Prozent. Der Pharmakonzern erhält verstärkten Wettbewerbsdruck durch Novo Nordisk. Denn der dänische Konkurrent erhielt für Abnehmmedikament Wegovy die US-Zulassung in Tablettenform. Analysten sehen einen riesigen Markt für die Tablette, da bisher Verabreichungen über Injektionen üblich sind. Die US-Papiere von Novo Nordisk klettern um 8,2 Prozent.
Huntington Ingalls Industries um weitere 0,1 Prozent an, nachdem die Titel bereits am Vortag ein Allzeithoch markiert hatten. US-Präsident Trump kündigte den Bau neuer riesiger Kriegsschiffe an. Huntington wurde von der US-Marine zum Bau der Schiffe auserkoren. Parsons legen nach einem Rüstungsauftrag um 2 Prozent zu.
Das Softwareunternehmen Servicenow (-2,8%) übernimmt das Cybersicherheits-Startup Armis für rund 7,75 Milliarden US-Dollar. Befeuert von den Allzeithochs des Goldpreises klettern im Sektor Freeport-McMoRan um 3,1 Prozent. Der israelische Logistikanbieter Zim Integrated Shipping Services hat im Zuge seiner strategischen Neuausrichtung Übernahmegebote erhalten, der Kurs zieht um 5,5 Prozent an. Sidus Space brechen nach der Ankündigung, neue Aktien ausgeben zu wollen, um über 39 Prozent ein.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 48.429,49 +0,1% 66,81 +13,7% S&P-500 6.898,54 +0,3% 20,05 +16,9% NASDAQ Comp 23.524,84 +0,4% 96,01 +21,3% NASDAQ 100 25.537,60 +0,3% 75,90 +21,2% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 18:28 % YTD EUR/USD 1,1774 +0,1% 1,1760 1,1757 +13,6% EUR/JPY 184,01 -0,3% 184,61 184,40 +13,3% EUR/CHF 0,9298 -0,2% 0,9313 0,9313 -0,8% EUR/GBP 0,8735 +0,0% 0,8735 0,8731 +5,6% USD/JPY 156,33 -0,4% 157,02 156,85 -0,2% GBP/USD 1,3479 +0,1% 1,3463 1,3465 +7,6% USD/CNY 7,0447 -0,2% 7,0570 7,0577 -2,1% USD/CNH 7,0193 -0,2% 7,0322 7,0317 -4,1% AUS/USD 0,6692 +0,5% 0,6659 0,6656 +7,6% Bitcoin/USD 87.853,85 -0,8% 88.597,10 89.317,00 -6,5% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 58,10 58,01 +0,2% 0,09 -19,3% Brent/ICE 62,12 62,07 +0,1% 0,05 -17,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.474,87 4.444,93 +0,7% 29,94 +69,3% Silber 70,89 69,06 +2,7% 1,83 +139,2% Platin 1.919,73 1.808,70 +6,1% 111,03 +106,5% Kupfer 5,48 5,44 +0,8% 0,05 +33,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
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December 23, 2025 12:31 ET (17:31 GMT)
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