
© Foto: BYD Europe B.V.
Die BYD-Aktie steht an einer entscheidenden Marke. Nach monatelangem Abwärtstrend hat der Kurs eine kritische Unterstützung erreicht.
Während die Zahlen aus Europa beeindrucken, kämpft der chinesische Elektroauto-Riese im Heimatmarkt mit hartem Wettbewerb. Doch genau jetzt könnte sich eine Chance auftun. Die 10-Euro-Marke hat sich als solide Basis erwiesen, von der aus ein kräftiger Rebound möglich wäre. Mit einem RSI von 29 befindet sich die Aktie im überverkauften Bereich - historisch betrachtet ein guter Zeitpunkt für eine Gegenbewegung. Analysten sehen Potenzial bis 15 Euro, was einem Kurssprung von 50 Prozent entsprechen würde. Die Frage ist nur: Trauen Sie sich, genau dann einzusteigen, wenn andere zweifeln? Die kommenden Wochen werden zeigen, ob BYD die Wende schafft und Anleger belohnt, die Mut beweisen.
Europa als Wachstumsmotor
BYD legt in Europa ein beeindruckendes Tempo vor. Im November wurden 21.133 Fahrzeuge neu zugelassen - ein Anstieg von über 200 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während Tesla in Europa deutlich Federn lässt und im November 11,8 Prozent weniger Neuzulassungen verzeichnete, gewinnt BYD kräftig an Boden. Der US-Konkurrent kämpft besonders in der EU mit einem Rückgang von über 30 Prozent im November. Über die ersten elf Monate betrachtet sank Teslas EU-Absatz um fast 40 Prozent. BYD hingegen wächst genau dort, wo andere schwächer werden. Der chinesische Hersteller treibt seine Expansion konsequent voran. Neue Werke in Ungarn und der Türkei sind im Bau, ein drittes in Spanien wird diskutiert. Diese Strategie macht Sinn, denn der Heimatmarkt bereitet zunehmend Sorgen. In China herrscht ein brutaler Preiskrieg. Die Überkapazitäten drücken auf die Margen. Im November lieferte BYD zwar 480.186 Fahrzeuge aus, doch das waren weniger als im Vorjahr. Nur die Exporte mit einem sehr großen Plus retteten die Bilanz.
Technologie und internationale Märkte
BYD Chef Wang Chuanfu spricht offen über die Herausforderungen. Der technologische Vorsprung des Unternehmens wirkt nicht mehr so dominant wie früher. Die Konkurrenz holt auf, Produkte ähneln sich immer stärker. Der Wettbewerb verlagert sich auf Preise und Produktionskosten. Deshalb setzt BYD verstärkt auf die internationale Expansion. Das Unternehmen hat gerade sein 15-millionstes Fahrzeug mit alternativem Antrieb fertiggestellt. Von 10 auf 15 Millionen Einheiten brauchte der Konzern nur 13 Monate. Die Auslandsmärkte werden zum Rettungsanker. Von Januar bis November gingen 917.000 Fahrzeuge ins Ausland - ein neuer Rekord. Auch technologisch macht BYD Fortschritte. Der Hersteller wurde für Chinas Pilotprogramm für vernetzte Fahrzeuge ausgewählt. In Shenzhen laufen bereits Tests für autonomes Fahren auf Level 3. Das bedeutet, Fahrer dürfen bis Tempo 80 die Hände vom Lenkrad nehmen.

Charttechnik
Die BYD-Aktie notiert aktuell bei knapp über 10 Euro und bewegt sich damit an einer entscheidenden Unterstützung. Seit dem Allzeithoch im Mai geht es kontinuierlich abwärts. Die 10-Euro-Marke hat sich jedoch als robuste Basis bewährt. Von hier aus wäre ein Rebound bis 15 Euro durchaus realistisch, was einem Kurspotenzial von 50 Prozent entspricht. Der RSI liegt bei 29 und damit im überverkauften Bereich. Das deutet auf eine mögliche Gegenbewegung hin. Die Handelsumsätze sind gering, die Tagesbewegungen fallen bescheiden aus. Das spiegelt die abwartende Haltung der Anleger wider. Doch langfristig bleiben die Perspektiven attraktiv. Die Marktbereinigung stärkt die Position kosteneffizienter Produzenten wie BYD.
Was tun?
Die BYD-Aktie steht möglicherweise vor einem Rebound. Die fundamentalen Daten zeigen ein gemischtes Bild. Europa läuft hervorragend, der Heimatmarkt schwächer. Die Expansion ins Ausland nimmt Fahrt auf, doch der Wettbewerb wird härter. Charttechnisch bietet die 10-Euro-Marke eine solide Basis für einen Einstieg. Der überverkaufte RSI von 29 deutet auf Erholungspotenzial hin. Ein Rebound bis 15 Euro erscheint durchaus möglich. Anleger sollten die nächsten Wochen genau beobachten. Hält die Unterstützung bei 10 Euro, könnte das der Startschuss für eine Gegenbewegung sein. Die langfristigen Aussichten bleiben positiv. BYD verfügt über Skalenvorteile, eigene Technologie und eine wachsende internationale Präsenz. Die Produktionszahlen sind beeindruckend, die Expansion schreitet voran. Kurzfristig bleibt die Lage allerdings angespannt. Wer an die langfristige Story glaubt und Schwankungen aushalten kann, findet hier eine interessante Chance. Ein gestaffelter Einstieg könnte Sinn machen, um das Risiko zu streuen.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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