DJ MÄRKTE EUROPA/DAX legt auf der Zielgraden leicht zu
DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Dienstagmittag nach oben. Die Nachrichtenlage gibt wenig her, und die meisten Anleger sind so kurz vor dem Jahreswechsel nicht mehr aktiv. Nicht auszuschließen ist das sogenannte Window-Dressing bei Einzelaktien, also die gezielte Kurspflege in den Portfolios institutioneller Investoren. An einigen Börsenplätzen wird am Dienstag nur verkürzt gehandelt. So endet der Handel in Deutschland und Österreich bereits um 14 Uhr MEZ. Während es an einigen Börsen heute der letze Handelstag des Jahres ist, findet am Mittwoch in Lissabon, London, Madrid und Paris ein verkürzter Handel statt.
Der DAX gewinnt 0,5 Prozent auf 24.476 Punkte, seit Jahresbeginn handelt der Index gut 22 Prozent im Plus. Der DAX kann auf ein insgesamt exzellentes Börsenjahr zurückblicken. "Bei genauerem Hinsehen zeigt sich allerdings, dass beim DAX eigentlich nur das erste Halbjahr exzellent war. Das zweite Halbjahr war eher ein Seitwärtslaufen", so QC Partners. Der MDAX hat erneut das Nachsehen und handelt seit Jahresbeginn 19 Prozent im Plus. Der TecDAX bringt es auf eine magere Rendite von 5 Prozent. Damit setzt sich die Serie fort, dass die Bluechips aus Deutschland mit ihrem internationalen Geschäft besser performen als der deutsche Mittelstand. Ob sich das mit dem milliardenschweren Investitionsprogramm in Deutschland umdrehen wird, bleibt abzuwarten.
Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,6 Prozent auf 5.789 Punkte nach oben. Hier kommen die Outperformer des Jahres mehrheitlich aus dem Süden, wo das europäischen Wirtschaftswachstum im abgelaufenen Jahr beheimatet war. So ging es an der Börse in Spanien um 48 Prozent nach oben während in Athen der Index sogar um 50 Prozent zulegte.
Am Devisenmarkt notiert der Euro wenig verändert bei 1,1769 Dollar, auf Jahressicht hat der Greenback deutlich an Wert verloren. Dies dürfte es den europäischen Unternehmen im kommenden Jahr nicht einfacher machen, die durch den starken Euro teureren Waren in der Welt zu verkaufen. An den Anleihemärkten geht es mit den Renditen leicht nach oben. Nach dem Abverkauf vom Vortag erholen sich Edelmetalle. Der Preis für Gold legt um 1,2 Prozent auf 4.385 Dollar zu, Silber gewinnt 3,8 Prozent auf 74,90 Dollar. Nicht verwunderlich ist, dass der Sektor der europäischen Minenwerte mit einem Plus von 1,6 Prozent zu den Gewinnern des Tages gehört. Mit großem Abstand legt die Aktie des Silberproduzenten Fresnillo um 5,5 Prozent zu.
Die geopolitische Lage bleibt angespannt. US-Präsident Donald Trump hat dem Iran mit einem Militärschlag gedroht, sollte das Land sein Atomprogramm wieder aufnehmen. Der Hamas wurde derweil mit ernsten Konsequenzen gedroht, sollte die Terrororganisation nicht die Waffen niederlegen. Und schließlich veranstaltet China vor der Küste Taiwans eines der größten Militärmanöver der vergangenen Jahre. Dies dürfte eine Reaktion auf die jüngste Ankündigung von US-Waffenlieferungen an den Inselstaat sein.
Zudem haben die USA kürzlich einen Angriff auf einen Hafenbereich in Venezuela durchgeführt, wo US-Präsident Trump zufolge Drogen auf Boote verladen und über internationale Gewässer geschmuggelt würden, und behauptete, dass es zu einer "großen Explosion" gekommen sei. Die Ölpreise reagieren kaum auf diese Nachrichten. Brent notiert 0,4 Prozent im Plus.
Rüstungsaktien erholen sich nach dem Verkaufsdruck am Vortag. Ein Durchbruch bei den Verhandlungen um einen Frieden bzw Waffenstillstand in der Ukraine zeichnet sich nach wie vor nicht ab. Rheinmetall gewinnen 2,1 Prozent, Renk 2,5 Prozent und Hensoldt 0,9 Prozent.
Bankenaktien laufen derweil weiter. Der Sektor kann dank der gestiegenen Renditen an den Anleihemärkten auf ein gutes Jahr 2025 zurückblicken. Deutsche Bank gewinnen 1,5 Prozent und Commerzbank 2,0 Prozent.
Das Umsatzwachstum beim Chiphersteller Infineon (+1,8%) geht zurück, nur ein Geschäft wächst kräftig: Halbleiter für die Stromversorgung von KI-Rechenzentren. "Wir sehen eine stark steigende Nachfrage, und vieles deutet darauf hin, dass dies auch in den nächsten Jahren so bleiben wird", sagte Vorstandschef Jochen Hanebeck dem Handelsblatt. "Wir können momentan gar nicht so viel liefern, wie die Kunden bestellen."
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.788,57 +0,6% 36,86 +17,4% Stoxx-50 4.918,84 +0,5% 25,52 +13,6% DAX 24.476,16 +0,5% 125,04 +22,3% MDAX 30.548,50 +0,3% 95,97 +18,4% TecDAX 3.613,61 +0,4% 13,79 +5,0% SDAX 17.094,60 +0,5% 78,05 +22,6% CAC 8.141,91 +0,4% 29,89 +9,8% SMI 13.259,65 +0,1% 19,06 +14,2% ATX 5.304,29 +1,1% 56,33 +43,2% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 18:00 % YTD EUR/USD 1,1769 +0,0% 1,1767 1,1756 +13,7% EUR/JPY 183,56 -0,1% 183,67 183,59 +13,1% EUR/CHF 0,9286 -0,1% 0,9291 0,9287 -1,0% EUR/GBP 0,8715 -0,0% 0,8716 0,8712 +5,4% USD/JPY 155,94 -0,1% 156,03 156,12 -0,5% GBP/USD 1,3505 +0,0% 1,3502 1,3494 +7,9% USD/CNY 7,0292 -0,0% 7,0312 7,0324 -2,3% USD/CNH 6,9881 -0,2% 6,9987 7,0001 -4,5% AUS/USD 0,6701 +0,1% 0,6693 0,6690 +8,4% Bitcoin/USD 87.770,40 +0,6% 87.232,35 87.544,55 -7,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 58,29 58,08 +0,4% 0,21 -20,9% Brent/ICE 62,12 61,94 +0,3% 0,18 -19,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.384,52 4.330,40 +1,2% 54,12 +72,8% Silber 74,90 72,18 +3,8% 2,73 +173,6% Platin 1.854,76 1.791,70 +3,5% 63,06 +137,7% Kupfer 5,49 5,49 0% 0,00 +33,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
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December 30, 2025 07:01 ET (12:01 GMT)
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