Heinz Hilgert ist heute überraschend von seinem Amt als Vorstandsvorsitzender der WestLB zurückgetreten. Als Grund nannte er die fehlende wirtschaftliche Unterstützung durch Teile der Anteilseigner der Bank. Größte Gesellschafter der WestLB sind die regionalen Sparkassenverbände im Rheinland und in Westfalen-Lippe sowie das Land Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen der Sanierung der WestLB hatte Hilgert wiederholt auf eine Auslagerung von Staatsanleihen, Kreditpaketen und Geschäftsbereichen gedrängt. Die dafür nötigen Garantien von etwa fünf Milliarden Euro haben die WestLB-Anteilseigner Hilgert offenbar verweigert. Erst vergangene Woche hatte die EU der WestLB harte Auflagen verordnet. So muss die Bank ihr Geschäftsvolumen nach dem Willen Brüssels bis 2011 halbieren. Der 56-jährige Hilgert war seit dem 1. Mai 2008 Vorstandsvorsitzender der angeschlagenen Landesbank. Zuvor war der studierte Wirtschaftswissenschaftler bei der Privatbank Sal. Oppenheim in Köln angestellt und wechselte später für sechs Jahre in den Vorstand der DZ Bank. In sieben Jahren ist Hilgert bereits der fünfte Vorstandsvorsitzende der bei der WestLB zurücktritt. Nach Meinung von Finanzexperten gilt es als unwahrscheinlich, in der derzeitigen Situation rasch einen Nachfolger für Hilgert zu finden.