Bundeskanzlerin Angela Merkel wirft dem angeschlagenen Touristik- und Handelskonzern Arcandor Missmanagement vor. Im Interview mit der "Bild am Sonntag" sagte Merkel, dass die wirtschaftliche Schieflage des Handelskonzerns Arcandor auch durch Fehler in der Unternehmensführung entstanden sei. Es habe ein erhebliches Missmanagement mit äußerst ungünstigen Vertragsgestaltungen gegeben. Als Beispiel nannte die Bundeskanzlerin die Mietverträge für die Warenhäuser des Tochterunternehmens Karstadt. Medienberichten zufolge kann Arcandor die Mietzahlungen für die Karstadt-Filialen nicht mehr aufbringen. Die Gewerkschaft Verdi drängt unterdessen auf eine schnelle Entscheidung über Staatshilfen. Die stellvertretende Vorsitzende Mönig-Raane sagte im Interview mit dem Deutschlandfunk, dass Arcandor ohne die Finanzkrise nicht derart in Not geraten wäre. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg knüpfte staatliche Hilfen für den angeschlagenen Kaufhauskonzern an strenge Bedingungen. Im Interview mit dem "Spiegel" sagte Guttenberg, dass die Eigentümer bereit sein müssten "nachprüfbar" zu sein und ihr Eigenkapital zu erhöhen. Zudem brauche es ein "Stillhalteabkommen der Gläubigerbanken". Die rund 32.000 Beschäftigten in den bundesweit 89 Karstadt-Filialen wollen ab morgen für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstrieren.