Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat die gestern stattgefundenen Wahlen im Iran als "absolut frei" und als "Hoffnung für alle Nationen auf der Welt" bezeichnet. Die Iraner hätten sich mit seiner Wiederwahl für die Zukunft entschieden. Niemand habe jetzt mehr das Recht, jemand anderen zu fragen, für wen er gestimmt habe, so der alte und neue Amtsinhaber soeben in einer Live-Ansprache im iranischen Fernsehen. Er danke allen Iranern für die Teilnahme an den Wahlen, auch denen die für andere Kandidaten gestimmt hätten. Sie könnten "stolz" auf den Iran sein. Die Iraner sehnten sich nach Gerechtigkeit und nach Respekt, der dem Land gezollt werden sollte. Es dürfe keine Diskriminierung geben, die Hände der Provokateure sollten "angehackt" werden. Ahmadinedschad hatte die Wahlen nach offiziellen Angaben mit 62,6 Prozent der Stimmen gewonnen. Sein wichtigster Herausforderer Mussawi soll 33,7 Prozent erreicht haben, teilte das iranische Innenministerium mit. Die Wahlbeteiligung lag nach den offiziellen Angaben bei 85 Prozent. Mussawi hatte das Wahlergebnis als "Farce" bezeichnet und Protest angekündigt. Auf den Straßen Teherans war es heute zu Ausschreitungen von Anhängern Mussawis gekommen. Die US-Regierung reagierte zurückhaltend auf die Wiederwahl des iranischen Präsidenten. Washington hoffe, dass "das Ergebnis den wahren Willen und den Wunsch des iranischen Volkes widerspiegelt", sagte Außenministerin Hillary Clinton während eines Besuchs in Kanada.