Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben den Weg für den Verkauf von "Klonfleisch" frei gemacht. Dabei geht es um den Vertrieb des Fleisches von direkten Nachkommen geklonter Tiere. Die EU-Agrarminister beschlossen heute einstimmig, dass damit erstmals Fleisch und Milch von solchen Tieren angeboten werden darf. Im Vorfeld prägten heftige Diskussionen das Thema. Der deutsche Bauernverband (DBV) kritisierte ebenso wie die Grünen das Vorhaben. Der Bundesverband der Tierversuchsgegner sprach sogar von Wahlbetrug, da CDU und CSU vor der Europawahl noch zugesagt hätten, die Lebensmittelerzeugung bei geklonten Tieren abzulehnen. Für Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hat sich mit dem Beschluss eine Gesetzeslücke geschlossen. Demnach handele es sich lediglich um eine Verschärfung geltenden Rechts. Das Fleisch der geklonten Tiere wird künftig unter die EU-Verordnung für neuartige Lebensmittel fallen. Laut Aigner gebe es bisher gar keine Regelung für die Zulassung dieser Ware. Das heißt, dass sie faktisch sogar unkontrolliert verkauft werden könnten.