Die deutschen Top-Schiedsrichter im Handball, Frank Lemme und Bernd Ullrich, wurden für fünf Jahre gesperrt. Das entschied heute die Schiedskommission der Europäischen Handball-Föderation (EHF). Bei den beiden Magdeburgern hatte man nach dem Europacup-Finale 2006 50.000 US-Dollar im Gepäck gefunden. Die Herkunft des Geldes ist nach wie vor ungeklärt. Im Finale des Europacup standen damals der russische Verein Medwedi Tschechow und der spanische Verein BM Valladolid. Lemme behauptet, dass er einen Manipulationsversuch seitens der Russen abgewehrt hätte. Er und Ullrich sehen sich als Opfer eines Komplotts an. Auch der Deutsche Handballbund (DHB) reagierte geschockt auf das Urteil. "Das heißt ja lebenslänglich. Das ist ein Urteil, was mich komplett überrascht. Wenn man 46 und 47 Jahre alt ist, ist das das Ende der nationalen und internationalen Karriere", sagte DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier. Als letzte Möglichkeit können die beiden Schiedsrichter nun noch vor den Internationalen Sportsgerichtshof gehen, um gegen die Sanktionen zu klagen. Ob die beiden jedoch Einspruch gegen das Urteil einlegen werden, ist nicht bekannt.