Der angeklagte Waffenhändler Karlheinz Schreiber hat am zweiten Prozesstag vor dem Augsburger Landgericht mit schweren Vorwürfen gegen die CSU für Aufsehen gesorgt. Über seinen Anwalt ließ der 75-Jährige mitteilen, dass er 1991 mehrere illegale Spenden in Höhe von insgesamt 1,4 Millionen DM (etwa 716000 Euro) an die CSU weitergeleitet habe. Zum Nachweis dieser Zahlungen ließ Schreiber fünf Barzahlungen an die CSU mit genauem Datum vom 24. September bis 26. November 1991 anführen. Weitere Zahlungen seien an Nummernkonten der Partei, eine "inoffizielle Kasse" der CSU gegangen. Genauere Angaben über dieses Konto konnte Schreiber allerdings nicht machen, außerdem habe er nie Kontoauszüge gesehen. Insgesamt sollen im Februar 1991 beim Verkauf von Fuchs-Spürpanzern an Saudi-Arabien rund 200 Millionen DM an Schmiergeld, 24 Millionen davon an Schreiber, geflossen sein. Dieses Geld habe Schreiber dann als Spenden an die Parteien CDU, CSU, SPD und FDP sowie individuelle Politiker weitergeleitet. Die Spendernamen für die Transaktionen habe er dabei Todesanzeigen entnommen. Die CSU weist die Vorwürfe des wegen Steuerhinterziehung, Bestechung und Beihilfe zum Betrug angeklagten Schreiber zurück. Der Prozess gegen den 75-Jährigen soll noch mindestens bis Mai diesen Jahres fortgeführt werden.