Das schwere Erdbeben in Chile hat über 120 Todesopfer und eine bislang unbekannte Anzahl von Verletzten gefordert. Die genaue Opferzahl soll erst Anfang der Woche feststehen. Zahlreiche Gebäude und Bauwerke wie Brücken und Straßen wurden instabil oder erlitten starke Schäden, insbesondere im Süden des Landes. Vereinzelt sollen auch Gebäude eingestürzt sein. Der chilenische Fernsehsender TVN zeigte Bilder aus einem Parkhaus, in dem das Dach auf die Autos heruntergestürzt war. Mehrere Krankenhäuser wurden evakuiert, der internationale Flughafen von Santiago de Chile soll bis mindestens morgen geschlossen bleiben. Grund seien Schäden am Terminal. Die Landebahn soll benutzbar sein. An anderen Stellen wurden allerdings Straßen regelrecht zusammengeschoben. Unterdessen bereiten sich alle Pazifik-Anrainerstaaten auf eine Flutwelle vor. Gegen 22:30 Uhr deutscher Zeit könnte diese Hawaii treffen, später auch Australien, Neuseeland, Japan und zahlreiche andere Länder. Das Beben um 3:34 Uhr Ortszeit am frühen Samstagmorgen (7:34 Uhr deutscher Zeit) hatte vermutlich eine Stärke von 8,8. Die tatsächliche Erdbebenstärke wird oft später nochmals korrigiert. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gehört das Erdbeben zu den weltweit zehn am stärksten jemals gemessenen Beben seit Beginn der Aufzeichnungen Anfang des letzten Jahrhunderts. Im laufe des Tages wurden über 30 Nachbeben mit Stärken von jeweils über 5,5 auf die Magnituden-Skala gemessen.