Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat heute während seines Afghanistan-Besuches eine ernüchternde Bilanz des deutschen Polizeieinsatzes gezogen. "Das ist keine Erfolgsgeschichte", räumte der Innenminister ein. "Aber die Dinge werden besser". Die Maßstäbe dürften nicht zu hoch angesetzt werden, betonte er zugleich. Als erster Innenminister seit Otto Schily vor sechs Jahren besuchte de Maizière die islamische Republik. In Kabul traf er am heutigen Sonntag seinen afghanischen Kollegen Hanif Atmar, den Kommandeur der internationalen Schutztruppe ISAF, Stanley McChrystal und den Sicherheitsberater von Präsident Hamid Karsai, Rangin Dadfar Spanta. Zudem stattete er der Polizeiakademie einen Besuch ab und sprach mit Ausbildern über den Zustand der afghanischen Sicherheitskräfte. In diesem Jahr soll das deutsche Polizei-Kontingent im Zuge der neuen Afghanistan-Strategie von derzeit 190 auf insgesamt 260 Ausbilder ausgebaut werden. Bis 2014 sollen 134.000 afghanische Polizisten im Einsatz sein.