Die designierte niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan hat sich vor der CDU-Landtagsfraktion für ihre in einem Interview geäußerte Forderung, Kruzifixe aus den Klassenräumen öffentlicher Schulen zu entfernen, entschuldigt. Sie habe das entsprechende Interview voreilig und ohne ausreichende Kenntnisse des Landes Niedersachsen gegeben. Das bestätigte ein Teilnehmer der heutigen Fraktionssitzung der Internetausgabe der "Welt". Zuvor habe sie sich harsche Worte des niedersächsischen Ministerpräsidenten anhören müsse. Christian Wulff hatte bereits am Wochenende erklärt, dass er sich einem Kruzifix-Verbot an niedersächsischen Schulen widersetzen werde. Özkan soll am morgigen Dienstag zur Sozialministerin ernannt werden. Sie ist die erste Muslimin in einem so herausgehobenen politischen Amt. Der CDU-Fraktionsvorsitzende David McAllister erklärte nach der Sitzung der Unionsabgeordneten: "Ministerpräsident Christian Wulff, die designierte Sozialministerin Aygül Özkan und ich haben deutlich gemacht, dass das Niedersächsische Schulgesetz nicht geändert wird und Kreuze an niedersächsischen Schulen erwünscht sind. Das Kreuz ist aus Sicht der CDU ein Symbol der Toleranz auch gegenüber anderen Religionen. Die über das Wochenende entstandenen Irritationen und Missverständnisse sind damit ausgeräumt."
© 2010 dts Nachrichtenagentur