Der Anblick von Mobiltelefonen oder Computern des Herstellers Apple ruft im menschlichen Gehirn Reaktionen hervor, die üblicherweise bei Sachgegenständen nicht auftreten. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Berliner Neurowissenschaftler Jürgen Gallinat und Simone Kühn für die ARD-Dokumentation "Der Apple-Check".
Während Produkte des Konkurrenten Samsung Hirnregionen ansprechen, die mit rationalem Handeln zu tun haben, aktiviere Apple Bereiche, die üblicherweise für die positive Bewertung von Personen oder das Erkennen von Gesichtern zuständig sind. Gallinat hatte im Auftrag des WDR mit 25 Personen, die zum Teil eher zu Samsung, zum Teil eher zu Apple tendierten, einen Versuch vorgenommen. Alle Probanden sahen über eine Video-Brille in einem Magnetresonanztomographen (MRT) dieselben Bilder etwa von Smartphones oder Tablets. Die Reaktionen im Gehirn waren bei beiden Marken jedoch völlig unterschiedlich.
So sprachen die Bilder von Samsung-Produkten im Mittelwert aller Probanden signifikant mehr den präfrontalen Kortex an, "ein Hirnareal, das mit Entscheidungsfindung, Abwägung, planerischem Handeln, Nachdenken etc. verknüpft ist", so Forscher Gallinat. Die Apple-Bilder aktivierten hingegen gleich mehrere Hirnregionen, die normalerweise auf den Anblick von Gesichtern ansprechen. Vor allem überraschte die Aktivierung von Hirnregionen im Temporallappen und Frontallappen, die unter anderem für das Erkennen von Gesichtern und emotionale Bewertungen bedeutsam sind.