Marthalen - Die Zürcher Firma Anerdgy feierte am 21. Januar 2014 die Einweihung ihres Windkraftwerks für Hausdächer. Ein Prototyp der Erfindung WindRail (Windschiene) ist auf dem Dach des Getreidesilos der Landi in Marthalen installiert. Er wandelt Wind, Druckunterschiede und Sonnenenergie in Strom um.
In Marthalen im Zürcher Weinland wurde ein neuartiges Windkraftwerk eingeweiht. Doch wer im Dorf nach neuen Windrädern Ausschau hält, ist auf der falschen Spur. Das WindRail Modul der Zürcher Firma Anerdgy auf dem Getreidesilo der Marthaler Landi sieht eher aus wie ein Lüftungsaufsatz und hat mit einem Windrad nur gemeinsam, dass beide dieselbe Energiequelle nutzen. Das Zürcher KMU testet dieses kleine Kraftwerk in Marthalen, um es später auf Alt- und Neubauten in der ganzen Schweiz und in Europa zu installieren. Strom erzeugt das WindRail auf drei verschiedene Arten. Erstens wird der Wind genutzt, der an der Hausfassade hochzieht. Zweitens verwertet die Anlage Druckunterschiede an der Dachkante. Und drittens wird die Sonnenenergie genutzt, die auf die Installation trifft. Ziel ist, dass in einigen Jahren insbesondere Eigentümer von Gebäuden mit Flachdächern eine wirtschaftliche und ästhetische Möglichkeit haben, einen guten Teil des Energiebedarfs ihrer Häuser selbst zu decken.
«Ich wollte die Vorteile von Wind und Sonne - aber ohne die Nachteile»
Der Ingenieur und Ökonom Sven Koehler hat das WindRail System entwickelt und dazu im Jahr 2012 die Firma Anerdgy gegründet. Auf die Idee der Erfindung kam Sven Koehler durch seine Eltern. Diese suchten ein System für ihr Hausdach, das sowohl Wind als auch Sonne zur Energiegewinnung nutzt. Doch was sie suchten, gab es bisher nicht. «Ich habe gesehen, dass da eine Lücke besteht und begonnen, Konzepte zu entwickeln», erzählt Sven Koehler. Dabei listete er zuerst alle seine Anforderungen an die Erfindung auf. «Oft wird die Windnutzung etwas negativ angeschaut, weil es zu Schattenwurf, Lärmbelastung, einer Störung des Landschaftsbilds oder der Natur kommen kann. Ich wollte eine Lösung präsentieren, welche die Vorzüge von ...