Kiel - Erwachsene Meeresschildkröten legen häufig sehr lange Strecken zwischen ihren Brutstätten und ihren Nahrungsgründen zurück. Bisher war jedoch nicht bekannt, woran sie sich bei der Auswahl ihres Lebensraumes orientieren. Wissenschaftler des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel haben gemeinsam mit Kollegen aus Grossbritannien und Australien einen Zusammenhang zwischen Meeresströmungen und dem Wanderungsverhalten von Meeresschildkröten entdeckt. Die Studie ist jetzt in der internationalen Fachzeitschrift "Ecology" erschienen.
Manche Meeresschildkröten sind wahre Langstreckenschwimmer. Bis zu 3000 Kilometer liegen zwischen den Küsten, an denen sie ihre Nahrung finden, und den Stränden, an denen sie sich fortpflanzen. Andere marine Schildkrötenpopulationen hingegen nisten an denselben Orten, an denen sie auch fressen. "Wonach die Tiere ihre Nahrungsgründe aussuchen, war bisher jedoch unklar", sagt die Biologin Dr. Rebecca Scott vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel.
Zusammenhang zwischen Wanderungen und Oberflächenströmungen
Zusammen mit Kollegen von der Swansea University und der University of Southampton in Grossbritannien sowie von der Deakin University in Warrnambool, Australien, ging sie in einem gemeinsamen Projekt von Biologen und Ozeanmodellierern dieser Frage nach. Dabei stiessen die Forscher auf einen offensichtlichen Zusammenhang zwischen den Wanderungen der erwachsenen Schildkröten und den vorherrschenden Oberflächenströmungen in den jeweiligen Meeren. Die Studie ist jüngst ...