Der Vorsitzende der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe, Volker Beck, hat den Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, wegen dessen "Pogrom"-Äußerung scharf kritisiert. Beck, der auch innenpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion ist, sagte dem "Handelsblatt" dazu: "Das ist total daneben. Historische Vergleiche mit der Leidensgeschichte der Juden hinken immer, weshalb man sie sich sparen sollte."
Allerdings hätten sich Boulevardzeitungen "alle Mühe gegeben, ein ganzes Land gegen einen Gewerkschaftsführer aufzustacheln und ihn samt Familie durch Veröffentlichung von Telefonnummer und Wohnort geradezu für vogelfrei erklärt", sagte Beck weiter. "Das ist ein Angriff auf die Persönlichkeitsrechte von Claus Weselsky, die durch keine Kritik an der GDL oder an dem Streik der Lokführer gerechtfertigt werden kann." Weselsky hatte mit Blick auf die öffentliche Diskussion über den Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn in einem Interview gesagt: "In der Öffentlichkeit wurde gezielt von interessierter Seite eine Pogromstimmung gegen die GDL und ihre Mitglieder erzeugt."