Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat sich besorgt über die Eskalation der Lage im Jemen geäußert. Er hoffe nicht, dass die Situation sich in einen kriegerischen Flächenbrand ausweite - "aber die Lage ist gefährlich", sagte er in einem Interview mit der "Bild" (Freitag).
"Die demokratisch gewählte Regierung des Jemen ist von den Huthi-Rebellen aus der Hauptstadt Sanaa vertrieben und jetzt auch in Aden angegriffen worden. Vor dem Fall Adens hat Staatspräsident Hadi das Nachbarland Saudi-Arabien angesichts dieser akuten Bedrohung für die Regierung und auch für ihn persönlich um Hilfe gebeten. Saudi-Arabien hat dann gestern mit Unterstützung aus der Region Luftangriffe auf Huthi-Stellungen geflogen." Als Ursache des Konfliktes nannte der Minister "tief sitzende soziale und gesellschaftliche Konflikte, große Armut und bis an die Zähne bewaffnete Stämme, rivalisierende politische Machtzentren und islamistische Terrorgruppen".
Das sei ein gefährlicher Cocktail, auch weit über die Grenzen Jemens hinaus. "Alle diese Probleme lassen sich aber nicht mit Gewalt eindämmen, und sicher nicht lösen, weder von innen noch von außen. Was es braucht, sind Dialog und Verhandlungen. Letztes Jahr haben alle Seiten unter Vermittlung der Vereinten Nationen ein Friedensabkommen geschlossen. Die Huthi-Rebellen haben seither alle Abmachungen gebrochen."