Während die Pilotengewerkschaft Cockpit noch vor "vorschnellen Maßnahmen" als Reaktion auf das Germanwings-Unglück warnt, ergreift Air Berlin bereits Konsequenzen: "Ab morgen müssen sich grundsätzlich immer zwei Crewmitglieder im Cockpit aufhalten", sagte Air-Berlin-Sprecher Age Dünhaupt am Donnerstag der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Die Crews würden noch in dieser Nacht über die neue Regelung informiert.
Auch die Fluggesellschaften easyJet, Air Canada, Air Transat und Norwegian Air kündigten Zwei-Personen-Regelungen für Cockpits an. Die Germanwings-Maschine des Typs Airbus A320 war am Dienstagvormittag auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf mit 150 Menschen an Bord im französischen Département Alpes-de-Haute-Provence abgestürzt. Dem Auswärtigen Amt zufolge waren 75 Deutsche unter den Passagieren. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Marseille hatte sich der Co-Pilot zum Unglückszeitpunkt allein im Cockpit befunden und den Sinkflug vorsätzlich eingeleitet.
Der Co-Pilot habe die Tür zum Cockpit nicht öffnen wollen, nachdem der Pilot dieses verlassen hatte. Er sei bei Bewusstsein gewesen, habe aber nicht mehr geantwortet.