Bundesernährungsminister Christian Schmidt hat die Verbraucher vor Studien zu Gesundheitsrisiken von Lebensmitteln gewarnt. "In Ernährungsstudien - selbst von namhaften Organisationen - spiegelt sich zu häufig wissenschaftliche Arroganz", sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Es fehle die Übersetzung, was die Erkenntnisse im Alltag für das Ernährungsverhalten bedeuteten. Der Minister riet dazu, "alle Ernährungsstudien mit großer Sorgfalt zu betrachten und den gesunden Menschenverstand zu nutzen". Schmidt kündigte in diesem Zusammenhang an, sein Ministerium werde verstärkt bei der Einordnung solcher Untersuchungen helfen. "Wir werden auf Informationsportale im Internet setzen und eng mit den Verbraucherschutzverbänden zusammenarbeiten", sagte der Minister.
Besonders scharf kritisierte Schmidt die Studie des Münchner Umweltinstituts, die das Pestizid Glyphosat in den meistverkauften deutschen Biersorten nachgewiesen hatte. Er werde den Eindruck nicht los, dass die Studie "ein politisches Instrument sein sollte", so der Minister. Die Frage der Dosis sei auch bei dem Unkrautvernichtungsmittel zu stellen. "Man müsste 1.000 Liter Bier pro Tag trinken, damit die Spurenelemente von Glyphosat eine Gefahr für die Gesundheit wären", sagte er.
"Im Bier ist Alkohol sicher das größere Problem."