Zürich - Bei der Strategieentwicklung im Bereich Digital Banking haben Schweizer Banken die Nase vorn. 58 Prozent der Befragten haben sie vollständig definiert, 40 Prozent befinden sich aktuell mitten in der Entwicklung. Das zeigt eine Expertenbefragung zum Status des Digital Bankings, die die GFT bei Retail-Banken in sieben Ländern (Brasilien, Deutschland, Grossbritannien, Italien, Mexiko, Schweiz und Spanien) durchgeführt hat. Betrachtet man die Befragten über alle Ländern hinweg, haben 34 Prozent die Strategie definiert, 60 Prozent befinden sich in der Entwicklung. Bei nur rund 6 Prozent ist eine Digitalisierungsstrategie noch kein Thema.
Bei der diesjährigen Neuauflage der GFT Studie hat sich die Teilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt: Insgesamt haben 260 Vertreter aus der Finanzindustrie teilgenommen, erstmals sind auch 33 Teilnehmer aus der Schweiz dabei. Mehr als die Hälfte der Experten stammen aus dem Mittleren und Top Management. Daniel Rutishauser, Managing Director GFT Schweiz AG: "Der digitale Wandel ist bei fast allen Finanzinstituten ein wichtiges Thema. Übergreifend zeigt sich, dass grosse Bankhäuser eher eine Digitalisierungsstrategie besitzen als mittlere oder kleine Finanzinstitute." (>10.000 Mitarbeiter: 58 Prozent / 2.000-10.000 Mitarbeiter: 24 Prozent / 500-2.000 Mitarbeiter: 29 Prozent).
In der Umsetzung der Strategie besteht noch Nachholbedarf. Erst 6 Prozent der Schweizer Banken haben den Implementierungsprozess bereits abgeschlossen, 76 Prozent befinden sich derzeit mittendrin. Allerdings gaben auch 18 Prozent der Befragten an, noch gar nicht mit der Implementierung begonnen zu haben. Hier steht Spanien an der Spitze: 36 Prozent der Banken haben die Implementierung ihrer Digital-Banking-Strategie bereits abgeschlossen. Über alle Länder hinweg liegt der Anteil bei 13 Prozent. Bei insgesamt 74 Prozent der Befragten läuft der Implementierungsprozess noch.
Kundendatenmanagement: hohe Relevanz, aber geringe Kompetenz
Grundsätzlich ist die intelligente Datennutzung noch nicht sehr weit fortgeschritten. Von besonders hoher Bedeutung ist für die Schweizer Befragten die Datenanalyse in Echtzeit (97%). Allerdings schätzen sie ihre Kompetenz dahingehend nur mit 64 Prozent ein. Weniger gross ist die Kluft zwischen Relevanz und Kompetenz bei der Nutzung strukturierter Daten (85 Prozent / 73 Prozent) und dem Zugriff auf interne Kundendaten (82 Prozent / 76 Prozent). Diese Einschätzung zieht sich durch: Die Bedeutung des Kundendatenmanagements wird in sämtlichen Aufgabenbereichen höher eingeschätzt als die eigene Kompetenz diesbezüglich.
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