Moneycab.com: Herr Sarasin, Nutzen Ihre Firmenkunden die Gunst der niedrigen Zinsstunde, um ihre Expansionspläne voranzutreiben?
David B. Sarasin: Aktuell beobachten wir eher Zurückhaltung bei Investitionen aufgrund der wirtschaftlich unsicheren Lage. Stichworte sind unter anderem: Euro-Raum und Flüchtlingskrise, Frankenstärke, Brexit. Hohe Liquiditätshaltung und die Rückführung von Krediten haben bei vielen Firmen Priorität.
Der Brexit hat bei einigen Ihrer KMU-Kunden die Kreditqualität verschlechtert. Wieso das?
Das ist eine Aussage, die ich so nicht bestätigen kann. Über die Kreditsituation unserer Kunden darf ich natürlich keine Auskunft geben. Generell gesprochen, hatte der Brexit sicher auch Auswirkungen auf Schweizer KMU aus der Region, in welcher wir tätig sind. Politische und wirtschaftliche Unsicherheit führt vor allem auch zu einer verstärkten Zurückhaltung bei den Handelsaktivitäten im Anlagebereich.
Bereinigt liegt der Reingewinn der Bank Linth für das erste Halbjahr 2016 auf derselben Höhe wie im Vorjahr. In der Tendenz liegt er schon seit vielen Semestern knapp über 10 Millionen Franken. Kann sich daran etwas in Zukunft ändern?
Voraussagen für die Zukunft sind im derzeit anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld schwierig. Fürs erste Halbjahr 2016 gesehen, sind wir mit dem Ergebnis zufrieden.
Im sehr anspruchsvollen Zinsdifferenzgeschäft konnten Sie den Gewinn um fünf Prozent steigern. Wie genau kam das zustande?
Der Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft nahm gegenüber dem Vorjahressemester um 5,9 Prozent zu. Dies aufgrund des Wachstums und unserem Fokus auf rentable Finanzierungen.
Fünf Prozent betrug auch Ihr Zuwachs bei Neugeldern im Halbjahr. Das ist enorm. In welche Vehikel fliesst denn dieses anlagensuchende Geld?
Einerseits in kurz- bis mittelfristige Geldanlagen, sprich Konti, Festgelder, Kassenobligationen, und andererseits in Wertschriften. Hier ist auch die Lancierung unserer Anlagelösung Bank Linth Invest vor einigen Monaten zu erwähnen, über die wir auch neue Kunden von unserer Anlagekompetenz überzeugen konnten.
"Generell ist das Halbtax bei Kunden mit einem hohen Trading-Volumen sehr beliebt."
David B. Sarasin, Vorsitzender der Geschäftsleitung Bank Linth AG
Im Anlagegeschäft hat die Bank Linth ein Taxsystem. Wer das Halbtax wählt und damit nur die Hälfte der Depotgebühr oder Courtagen bezahlt, muss das Abo zu 1800 CHF lösen. Wie hoch ist der Anteil der Depotkunden, die dieses ...
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