Der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) hält die Entschuldigung einer früheren RAF-Terroristin bei Jörg Schleyer, dem Sohn des von der RAF ermordeten ehemaligen Arbeitgeber-Präsidenten Hanns Martin Schleyer, für glaubwürdig. "Eine Entschuldigung kommt nie zu spät", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwochsausgabe).
Die Frau habe zwar an der Schleyer-Entführung mitgewirkt. "Aber sie ist da reingezogen worden. Sie war eine Randfigur. Ich würde ihr die Entschuldigung abnehmen."
Baum glaubt im Übrigen nicht, dass noch lebende RAF-Mitglieder ihr Wissen über die Taten preisgeben werden. "Die nehmen ihr Wissen mit ins Grab", sagte er. Der heute 85-Jährige war während der Schleyer-Entführung 1977 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium und wurde 1978 selbst Innenminister. Baum und Schleyer treten am Donnerstag bei Markus Lanz im ZDF auf.