Frankfurt am Main - Die Air-Berlin-Tochter Niki steht vor dem Aus. Die Lufthansa zog am Mittwoch ihr Angebot für das österreichische Unternehmen mit seinen 21 Flugzeugen zurück. Am selben Tag stellte Niki nach Angaben aus der österreichischen Regierung einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Berlin-Charlottenburg. Der Antrag werde nun geprüft, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums in Wien. Nach dpa-Informationen aus Air-Berlin-Kreisen handelt es sich anders als bei Air Berlin nicht um eine Insolvenz in Eigenverwaltung, einer Spielart des Insolvenzverfahrens, bei dem das Management im Amt bleibt.
Die deutsche Bundesregierung hatte bereits im Laufe des Tages mit der Pleite und der Einstellung des Flugbetriebs gerechnet. "Insolvenz und Grounding von Niki sind jetzt die Folge", hatte Regierungssprecher Steffen Seibert gesagt. Als Grund für den Rückzug gab die Lufthansa an, dass eine schnelle Freigabe des Erwerbs durch die EU-Kommission nicht zu erwarten sei. Der im Oktober geschlossene Kaufvertrag könne nicht vollzogen werden. Air Berlin ist seit August insolvent und hat den eigenen Flugbetrieb Ende Oktober eingestellt.
1000 Jobs in Gefahr
Die Gewerkschaft Vida in Österreich rief wegen Niki zu Krisengesprächen auf. Angesichts der Gefahr für rund 1000 Jobs müsse es rasche Lösungen geben, um die Flugzeuge in der Luft zu halten, sagte der Vorsitzende des Vida-Fachbereichs Luftfahrt, Johannes Schwarcz, der Nachrichtenagentur APA.
Keine Alternativen
Regierungssprecher Seibert stellte fest: "Alternative Käufer für Niki standen und stehen bis heute nicht zur Verfügung, trotz allerlei ...