Moneycab.com: Herr Oberhänsli, Zur Rose hat im vergangenen Jahr die Milliardengrenze beim Umsatz nur knapp verpasst. Besonders in Deutschland konnte Zur Rose mit einem Plus von 18% stark zulegen. Welches waren die Erfolgsfaktoren?
Walter Oberhänsli: Wir konnten ein Jahr nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs in unserem Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten wieder deutlich zulegen, nachdem die regulatorische Wettbewerbsbremse als Folge des Urteils weggefallen war. Auch im Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten sind wir deutlich über dem Markt gewachsen.
In der Schweiz betrug das Plus 6,3%. Wie erklären Sie das ungleich höhere Wachstum von über 11% im 4. Quartal?
Mitte 2017 haben wir die Bereinigung nicht ausreichend profitabler Umsätze im Bereich Specialty Care abgeschlossen, womit die Neuausrichtung dieses Geschäfts greifen konnte. Dieser Effekt hat sich im Umsatz des vierten Quartals weiter akzentuiert. Des Weiteren ist die neue Shop-in-Shop-Apotheke in Bern erfolgreich angelaufen.
"Das Deutschland-Geschäft ist ein wichtiger Wachstumstreiber innerhalb der Zur Rose-Gruppe. 2017 haben wir knapp die Hälfte des Umsatzes in Deutschland erwirtschaftet."
Walter Oberhänsli, CEO Zur Rose Group
Zur Rose hat stark in das Wachstum in Deutschland investiert. Wie unterscheiden sich der deutsche und der Schweizer Markt?
Die beiden Märkte unterscheiden sich insbesondere regulatorisch. Während es innerhalb Deutschland im rezeptpflichtigen Segment ein Festpreissystem gibt und Rabatte aufgrund des erwähnten Urteils nur aus dem EU-Ausland erlaubt sind, haben wir in der Schweiz ein Höchstpreissystem. Hingegen hinkt die Schweiz im E-Commerce-Bereich dem übrigen Europa hinterher. Hierzulande ist der Versand rezeptfreier Arzneimittel bekanntlich verunmöglicht worden, wodurch der Konsument in seiner Wahlfreiheit massiv beschnitten wird. Das Deutschland-Geschäft ist ein wichtiger Wachstumstreiber innerhalb der Zur Rose-Gruppe. 2017 haben wir knapp die Hälfte des Umsatzes in Deutschland erwirtschaftet.
In welchen Medikamenten-Bereichen verzeichnen Sie die höchsten Wachstumsraten?
In den vergangenen drei Geschäftsjahren wuchs das preissensitive Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten in Deutschland am deutlichsten. Doch auch im Bereich der rezeptpflichtigen Arzneimittel greift die Ende 2016 eingeleitete Wachstumsstrategie. Dieses Geschäft weist aufgrund des höheren Warenkorbs, der höheren Bestellhäufigkeit ...
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