Moneycab: Herr Moeckli, im Vergleich zu den Schweizer oder deutschen Grossbanken haben die grossen Liechtensteiner Banken einen erstaunlichen Turnaround an den Tag gelegt. Wird die Luft bald wieder dünner?
Mit Grossbanken ist ein Vergleich eigentlich nicht sinnvoll. Die liechtensteinischen Privatbanken wachsen und zeigen grösstenteils in der Tat sehr erfreuliche Entwicklungen. Das gilt insbesondere für die VP Bank. Wir haben in den letzten Jahren viele Veränderungen vorgenommen und dadurch ein solides Fundament für weiteres Wachstum gelegt. 2017 hat eindrücklich gezeigt, wozu die VP Bank Gruppe fähig ist und wieviel Potenzial in unserem Unternehmen steckt. Der Nettoneugeldzufluss mit 1.9 Milliarden Franken war stark und mit einem Konzerngewinn von nahezu 66 Millionen Franken sprechen wir vom besten Ergebnis seit zehn Jahren. Unsere positive Entwicklung wird zunehmend auch von den Anlegern goutiert. Im Vergleich zu anderen Bankenwerten in der Schweiz zeigte sich die VP Bank Aktie besonders in den letzten eineinhalb Jahren als überaus lukratives Investment.
Im letzten Jahr trug der Erfolg aus Finanzanlagen fast ein Drittel zum Gewinn der VP Bank bei. Da wird man doch sicher vorsichtiger…
Der Erfolg aus den Finanzanlagen war beachtlich. Es handelt sich jedoch grösstenteils nicht um Einmalgewinne, sondern um Erträge, welche unter Finanzanlagen ausgewiesen werden müssen. Wichtiger ist mir jedoch die Entwicklung unserer Standorte, die alle zum Wachstum der VP Bank Gruppe beigetragen haben. Hervorheben möchte ich die äusserst erfreuliche Entwicklung unseres Standortes in Zürich. Der Umbau zu einer schlagkräftigen Vertriebsorganisation entfaltet nun seine volle Wirkung, was sich in stark steigenden Nettoneugeldzuflüssen niederschlägt. Zudem erachten wir nach wie vor das Fondsgeschäft mit unserem Kompetenzzentrum VP Fund Solutions als besonders attraktives Wachstumssegment.
Im Mai wurde die VP Bank von Standard & Poor's auf A upgegraded. Wie sinnvoll ist ein Rating bei den zwei grossen amerikanischen Agenturen? Diese stehen ja nun schon seit anderthalb Jahrzehnten in der Kritik.
Standard & Poor's ist nach wie vor eine der renommiertesten Ratingagenturen weltweit, die bei zahlreichen Finanzmarktteilnehmern grosse Beachtung findet. Insofern erachten wir unser hervorragendes «A»-Rating mit stabilem Ausblick durchaus als sinnvoll. Für Kunden und Investoren ist das einfach einer von vielen Faktoren, welche bei der Entscheidungsfindung hilft. Dies gilt umso mehr, als die kürzliche Anhebung unseres Ratings ja vor allem die operative Entwicklung der VP Bank Gruppe widerspiegelt. Nebst den operativen Fortschritten wurden in der Bewertung auch die beträchtlichen Nettoneugeldzuflüsse im Jahr 2017 sowie die nach wie vor sehr starke Kapitalausstattung betont. Standard & Poor's hebt zudem den finanziellen Spielraum hervor, mit dem wir weiterhin in das operative Geschäft investieren und eine aktive Rolle im Konsolidierungsprozess der Bankenbranche in Europa spielen können.
Die Kernkapitalquote beträgt weit überdurchschnittliche 25.7 Prozent. Das würde doch als Vertrauensbeweis bei weitem genügen…
Durchaus, mit unserer Tier 1 Ratio von 25.7 Prozent besitzen wir im Branchenvergleich eine äusserst überdurchschnittliche Eigenkapitalbasis. Dass dies Standard & Poor's ebenso sieht, unterstreicht unsere Kapitalstärke zusätzlich.
"Trotz des starken organischen Wachstums steht es ausser Frage, dass wir noch eine grössere Akquisition tätigen wollen."
Alfred W. Moeckli, CEO VP Bank Gruppe
Bei so einem Polster stellt sich ...
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