Moneycab.com: Herr von der Weid, trotz aller Unkenrufe kleinerer und grösserer Analystenhäuser hat sich die Lalique-Aktie jahrelang hervorragend entwickelt. War das letztlich der Grund für den Börsenwechsel, den Sie ja noch vor fünf Jahren ausgeschlossen hatten?
Roger von der Weid: Nach über 10 Jahren an der BX Swiss war der Zeitpunkt gekommen, das Profil der Lalique Group am Kapitalmarkt zu schärfen und die Investorenbasis sukzessive weiter zu verbreitern. Der Wechsel der Kotierung von der BX Swiss an die SIX, der grössten und bekanntesten Schweizer Börse, ist vor diesem Hintergrund zu sehen. Im Weiteren erleichtert uns ein Listing an der SIX den Zugang zum Kapitalmarkt, wenn es um die Finanzierung von künftigen strategischen Initiativen geht.
Als Teil der mit dem Börsenwechsel durchgeführten Kapitalerhöhung hat Silvio Denz, VR-Präsident und Mehrheitsaktionär mit 72 Prozent, dem Unternehmen gewährte Darlehen im Umfang von 21,6 Millionen Franken durch Ausübung seiner Bezugsrechte in 720'400 neue Aktien umgewandelt. Das dürfte all denjenigen den Wind aus den Segeln nehmen, die meinen, Lalique brauchte Geld…
Die Kapitalerhöhung diente primär der Stärkung der Bilanz der Lalique Group durch die Umwandlung von Aktionärsdarlehen in Eigenkapital. Zusätzlich konnten wir im Rahmen des Bezugsrechtsangebots rund 8.5 Millionen Franken neues Eigenkapital in bar aufnehmen. Diesen Erlös wollen wir als Wachstumskapital einsetzen. Im Vordergrund stehen einerseits industrielle Investitionen zur Erhöhung der Produktionskapazitäten sowie in Sicherheit und Umwelt, und andererseits Investitionen in Marketing und Vertrieb - inklusive Digitalisierung.
"Wir beabsichtigen, die eingeschlagene Diversifikationsstrategie weiterzuführen und Lalique als breit aufgestellte Luxusmarke zu positionieren."
Roger von der Weid, CEO Lalique
Bei einem Neuemissionspreis von 30 Franken, haben Zeichner ein sehr gutes Geschäft gemacht. Aber auf vergleichbarer Basis hat Lalique jetzt bei rund 50 Franken auch ein KGV von rund 50, wenn ich den um Sonderfaktoren bereinigten Gewinn vom letzten Geschäftsjahr zur Basis nehme. Eine kurzfristige Gewinnverdopplung wäre da ja fast Pflicht?
Der Aktienkurs hat sich in den vergangenen Jahren in der Tat positiv entwickelt, während die Gewinne aufgrund der hohen Investitionen in den Geschäftsausbau zurückblieben. Wir beabsichtigen, die eingeschlagene Diversifikationsstrategie weiterzuführen und Lalique als breit aufgestellte Luxusmarke zu positionieren. Mittelfristig gehen wir davon aus, dass unsere Investitionen in bestehende und neue Aktivitäten zusätzliches Wachstum bei schrittweise steigenden Margen ermöglichen werden.
Luxusgüter bleiben eine formidable Wachstumsbranche. Ihnen wird es sicher ...
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