Herr Zeller, welchen Service bietet Viselio?
Niklas Zeller: Kurz gesagt digitalisiert, vereinfacht, automatisiert und beschleunigt Viselio den Visa-Prozess für Länder wie Russland, Indien, Vietnam oder China.
Wie ist die Idee zu Viselio entstanden?
Entstanden ist die Idee beim Einholen russischer Visa für eine Gruppe von vier Freunden. Für unseren kurzen Abstecher nach Russland mussten wir ein Formular auf der Webseite der russischen Regierung ausfüllen, eine Einladung eines russischen Reisebüros vorweisen, sowie eine Bestätigung der Krankenkasse in englischer Sprache mitschicken. Anschliessend mussten wir mit diesen Dokumenten noch persönlich im Visazentrum vorbeigehen, um die Einreisebewilligung effektiv zu erhalten. Mit der Koordination, der Vorbereitung der Dokumente und der Reise nach Bern war ich fast zwei Arbeitstage beschäftigt. Ein extrem aufwändiger und dazu noch völlig analoger Prozess - ich war überzeugt, dass das in der digitalisierten Welt in der wir heute leben, einfacher und schneller gehen muss und kann.
Und gleich nach der Russland-Reise haben Sie Viselio gegründet?
Ganz so schnell ging es nicht. Bevor ich Investoren von meiner Idee überzeugen konnte, sondierte ich als Einmann-Betrieb und später gemeinsam mit Mitarbeitern von der Schweiz aus den Markt. Wir waren erstaunt, wie selbst reiseerfahrene Leute teilweise grosse Mühe mit dem Thema Visum bekunden und zum Teil schon an der Sprache scheitern.
Unter den Investoren, die Sie gefunden haben, ist auch ihr Vater Roland Zeller - ein Pionier der Schweizer Online-Reiseindustrie. Haben Sie den Gründergeist quasi im Blut?
Es ist natürlich sehr wertvoll, einen Partner zur Seite zu haben, der in der Reiseindustrie bestens vernetzt ist und mit Rat, Tat aber auch kritischen Fragen zur Seite steht. Er hat mich in der Idee bestärkt den Schritt zu wagen und eine eigene Firma zu gründen.
Es fällt auf, dass Viselio neben Niederlassungen im DACH-Raum auch einen Sitz in Belgrad hat. Wieso haben Sie sich dafür entschieden?
Belgrad hat sich in den letzten Jahren zu einem Treffpunkt digitaler Nomaden entwickelt. Der Gründergeist und die Innovationslust sind in der serbischen Hauptstadt greifbar, vor allem im Bereich der Software-Entwicklung. Dank verschiedener Förderinitiativen ist Serbien vor allem für Startups sehr kompetitiv. Dank der grossen serbischen Diaspora in der ganzen Welt ist es auch verhältnismässig einfach verschiedene Sprachkompetenzen zu finden.
Zwei Jahre nach dem Start beschäftigen Sie bereits über 30 Mitarbeiter. Wie ...
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