Moneycab: Herr Sarasin, das Halbjahresergebnis 2018 war das beste der Firmengeschichte, der Gewinn stieg um 12.8% auf 12.2. Millionen Franken, während der Geschäftsaufwand um 2.6% sank. Wie ordnen Sie das Ergebnis ein und welche Erwartungen haben Sie für das Gesamtjahr?
David B. Sarasin: Besonders freut mich, dass unser Ertragswachstum im ersten Halbjahr 2018 breit abgestützt war und wir in allen Sparten zulegen konnten. Das Marktumfeld blieb aber weiterhin anspruchsvoll, Im Kostenbereich arbeiten wir sehr diszipliniert. Den tieferen Geschäftsaufwand hatten wir erwartet, nach den im vergangenen Jahr angefallenen Zusatzkosten für die Erneuerungsarbeiten an unserem Hauptsitz in Uznach und an unserem Gebäude in Rapperswil. Für das gesamte Geschäftsjahr gehen wir von einem guten Ergebnis aus - immer vorausgesetzt, dass es nicht zu ausserordentlichen wirtschaftlichen Ereignissen kommt.
Während das Hypothekargeschäft im 2017 noch mit über 5% wuchs, verlangsamte sich das Wachstum im ersten Halbjahr auf 1%, was unter dem Marktdurchschnitt von 1.5% liegt. Was sind die Gründe und wie sehen die Zielsetzungen bis Ende 2018 aus?
Wir haben im Hypothekarbereich eine starke Position in unserer Region und sind ein gefragter Partner. Jedoch verfolgen wir angesichts der Marktentwicklung eine restriktive Kreditvergabe-Politik- das moderate Wachstum ist also gewollt.
Vor zwei Jahren startete die Bank Linth mit dem neuen Vermögensverwaltungs-Angebot "Bank Linth Invest" mit einer relativ tiefen Einstiegshürde von 50'000 CHF und einer Performance-Gebühr (nur fällig bei Erfolg). Wie wurde das Angebot angenommen und wie sieht die Produkte-Pipeline für das kommende Jahr aus?
"Bank Linth Invest" haben wir vor zwei Jahren als modulare Anlage- und Vermögensverwaltungslösung mit einem hybriden Beratungsansatz lanciert, bei dem persönliche Beratung und digitale Lösungen zusammenspielen. Die Performance-abhängige Gebühr bieten wir bereits seit 2012 an. Neu ist seit diesem Jahr eine Variante mit einem Einstieg ab CHF 50'000 und einem Fokus auf kostengünstige passive Fonds, gezielt ergänzt durch aktive Fonds. "Bank Linth Invest" kommt sehr gut an, das neu lancierte Angebot hat sich ebenfalls sehr erfreulich entwickelt. Für das nächste Jahr planen wir deshalb weitere Angebote in diesem Bereich.
Die Digitalisierung mit Unterstützung von Fintechs wird gerade von kleinen Banken wie zum Beispiel der Hypothekarbank Lenzburg oder der der Glarner Kantonalbank genutzt, um neue, innovative Leistungen mit möglichst geringer menschlicher Unterstützung zu erbringen. Ein Modell auch für die Bank Linth?
Wir prüfen mögliche Kooperationen aller Art, also auch in dieser Richtung. Auch haben wir bereits vor einiger Zeit ein hierarchieübergreifendes Team, wir nennen es intern «Innovation Lab», auf die Beine gestellt, um Ideenansätze zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Unser Credo bleibt dabei aber immer, dass neue Lösungen den Bedürfnissen unserer Kunden auch wirklich entsprechen und ...
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