Der Mannheimer Medizinrechtler und Medizinethiker Jochen Taupitz bewertet die vorgeburtlichen Veränderungen im Erbgut der chinesischen Zwillingsmädchen Lulu und Nana als "unverantwortliche Menschenversuche". Er plädiere dafür, Gen-Scheren nur dann in der Pflanzenzucht oder zur Bekämpfung von sehr schweren oder tödlichen Krankheiten einzusetzen, wenn vorher "eine verantwortliche Nutzen-Risiko-Abwägung" stattgefunden habe, sagte Taupitz dem "Mannheimer Morgen" (Freitagsausgabe).
Damit wirbt das ehemalige Mitglied des Deutschen Ethikrates für einen verantwortungsvollen Umgang mit sogenannten Keimbahnveränderungen. "Es geht nicht nur um Verbote, sondern auch um angemessene Rahmenbedingungen", sagte der Medizinrechtler. "Designerbabys nach den Wünschen der Eltern sollten verboten sein", so der Medizinethiker weiter.