Von Robert Jakob
Ein CEO-Wechsel folgt oft einer genau einstudierten Choreographie. In den ersten hundert Amtstagen arbeitet der Neue bereits an seinem ersten Zahlenkranz, den er der Finanzgemeinde präsentieren möchte. Man darf sicher sein, dass erst einmal sämtliche Leichen aus dem Keller geholt werden. Man nennt das auch "klar Schiff machen". Der Neue hat nämlich genau jetzt die einmalige Chance, dem "Alten" eins auszuwischen. Je schlechter er seinen Vorgänger dastehen lässt, desto besser für ihn selbst. "Ich habe einen Scherbenhaufen übernommen", hört man ihn oft sagen. Das lässt die neue Aufgabe noch titanischer erscheinen. Und so wird in den ersten Bericht alles an Üblem hereingepackt, was sich ausgraben lässt. Das führt dann an der Börse meist zu einem kleinen Schock. So geschehen beim Bauriesen Implenia. Die Aktie verlor innerhalb von zwei Börsentagen ein Drittel ihres Wertes. Denn der "Neue" in Person von CEO André Wyss ging noch vor Ablauf der 100-Tage-Frist an die Öffentlichkeit.
Nur auf Umsatzbolzerei ausgelegte Auslandsabenteuer machten Wertberichtigungen von 70 bis 90 Mio. Fr. notwendig, so die Hiobsbotschaft. ...
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