Moneycab.com: «Bargeld ist gedruckte Freiheit» sagen sich die Italiener und horten ihr Bargeld zu Hause oder in Safes. Was sagen Sie dazu?
Achim Bönsch: Wirklich? Sind die Italiener dafür so bekannt? Ich denke, dass die Deutschen da ähnlich veranlagt sind. Einige Bevölkerungsgruppen der bargeldaffinen Länder der DACH Region stehen den digitalen Zahlungsmitteln überwiegend skeptisch gegenüber. In einer Krisensituation scheint das Bargeld die verlässlichere Rücklage zu sein. Auch lassen sich Bargeldreserven leichter verwalten und einteilen, man gibt die Kontrolle nicht an eine Bank ab.
Wie verhalten sich andere EU-Bürger dem Bargeld gegenüber?
Tatsächlich gibt es noch viele Länder in der EU, in denen das Bargeld weiterhin eine grosse Rolle spielt. Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz, beobachten wir auch in den südlicheren Ländern wie Italien und Spanien ein grosses Transaktionsaufkommen im Bargeldbereich. In Italien werden laut Cash report 2016 rund 86 Prozent der Zahlungen in bar getätigt und nur 4 Prozent per Überweisung. Auch Richtung Osten, zum Beispiel in Polen oder Griechenland, ist das Bargeld weiterhin beliebt.
Gehen Sie davon aus, dass das Bargeld irgendwann aussterben wird?
Unser gesamtes Geschäftsmodell beruht auf der Annahme, dass das Bargeld noch lange neben den digitalen Zahlarten koexistieren wird und schlägt dem Bargeld die Brücke ins digitale Zeitalter, um diese Annahme sicherzustellen.
Geht der Trend nicht eher weiter hin zur digitalen Zahlung?
Sicher gibt es diesen Trend und wir sehen uns ja auch als Digitalisierer des Bargelds, insofern schwimmen wir schon auch in diesem Strom. Fakt ist aber, dass die bargeldaffinen Bevölkerungsgruppen zahlenmässig signifikant bleiben.
Welche Kunden nutzen Ihre vorher genannte "Brücke ins digitale Zeitalter"?
Bestimmte Bevölkerungsgruppen werden von der digitalen Einkaufswelt ausgeschlossen, weil sie entweder keine Kreditkarte haben oder bekommen. Laut Statistik der Deutschen Bundesbank sind immerhin 2/3 der Deutschen ...
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