Kattowitz - Der Weltklimagipfel in Polen hat nach zwei Wochen zäher Verhandlungen ein umfassendes Regelwerk zum Klimaschutz beschlossen. Es soll helfen, die Erderwärmung und ihre fatalen Folgen wie Dürren, Stürme, Starkregen und Überschwemmungen einzudämmen. Das in Kattowitz (Katowice) von fast 200 Staaten gebilligte Dokument legt fest, dass alle Länder regelmässig berichten müssen, wie viel Treibhausgase sie ausstossen und was sie dagegen tun.
UN-Generalsekretär António Guterres sprach in der Nacht zum Sonntag von einem "soliden" Ergebnis, mahnte aber zu mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz. Er lud für September zu einem grossen UN-Treffen ein, bei dem die Staats- und Regierungschefs Farbe bekennen sollen.
Das gut 130 Seiten starke Regelbuch setzt das als historisch eingestufte Pariser Klimaabkommen von 2015 praktisch um. Ziel ist, die Erderwärmung auf unter zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Schon jetzt hat sich Erde nach Befunden des Weltklimarats IPCC um etwa ein Grad erwärmt, Deutschland sogar noch etwas stärker.
Umweltverbände nicht zufrieden
Umweltverbände zeigten sich in der Nacht zum Sonntag unzufrieden und mahnten zu mehr Klimaschutz und Solidarität mit armen Ländern. Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan wies darauf hin, dass etwa ganzen Nationen das Versinken im Meer und damit die "Auslöschung" drohe. "Ein Jahr voller Klima-Katastrophen und eindringliche Warnungen der besten Wissenschaftler weltweit hätten zu viel mehr führen sollen."
Nach dem Beschluss applaudierten die Delegationen der 196 Staaten und der EU, manche fielen sich in die Arme. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) erklärte, in geopolitisch schwierigen Zeiten habe der Gipfel gezeigt, dass es sich lohne, beharrlich ...
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