St. Gallen - Jedes Jahr, wenn es auf Weihnachten zugeht, wirft der Mensch seine Vernunft über Bord und Unmengen Geld aus dem Fenster. Denn er kauft für andere Menschen Dinge, welche die weder brauchen können, geschweige denn wollen. Die Beschenkten wären ferner nicht annähernd bereit, so viel dafür zu bezahlen. Dieser Blödsinn findet alle Jahre statt und ist ein traditionelles globales Phänomen in Milliardenhöhe. Schenken erzeugt zudem Stress, es sollen schon Beziehungen daran gescheitert sein. Nicht wenige Partner interpretieren nämlich unnütze Geschenke als mangelndes Interesse des anderen an seiner Person. Sonst wüsste der schliesslich, was ihm oder ihr gefällt.
Haben Sie ihre Weihnachtskäufe überhaupt schon erledigt oder gehören Sie auch zu denen, die im letzten Moment noch etwas kaufen, von dem Sie gar nicht mal sicher sind, ob es dem Beschenkten überhaupt gefällt. Lassen sie es besser bleiben. Wieso sollte Ihnen ausgerechnet kurz vor Ladenschluss noch die geniale Idee kommen, was jemandem ganz besonders gefallen könnte, wenn er das unter seinem Christbaum fände? Die Wahrscheinlichkeit dafür ist ausgesprochen tief. Schenken ist ohnehin Quatsch, zumindest für die klassische Volkswirtschaftslehre. Wieso das so ist? Ganz einfach, weil der Mensch in der Theorie zumindest nur bereit ist, so viel für ein Gut zu bezahlen, wie ihm der Nutzen, den ihm dieses Gut stiftet, wert ist. Welchen Nutzen ein Mensch - oder reden wir besser vom Wirtschaftssubjekt - welchem Gut bemisst, weiss in der Regel aber nur er selbst und selten der, der ihm ein Geschenk macht. Dadurch entstehen sogenannte Wohlstandsverluste.
Geld schenken?
Es war diese Woche wieder im Radio zu hören. Das vernünftigste, was man jemandem zu Weihnachten schenken kann, ist Geld. Also gehen Sie besser erst gar nicht shoppen. Besonders originell ist das natürlich nicht. Wer verschenkt schon gern Geld, die wenigen Asiaten einmal ausgenommen, die ...