Moneycab: Herr Binzegger, der 15,4 km lange Ceneri Basistunnel ist aktuell das grösste Tunnelbauprojekt der Schweiz. Die ARGE CPC (cablex und PORR) ist verantwortlich für das Los Bahntechnik und Gesamtkoordination im Ceneri-Basistunnel. Wo steht das Projekt bezüglich Einhaltung der Zeit-, Kosten- und Qualitätsvorgaben?
Daniel Binzegger: Zeitlich sind wir im Plan. Solch grosse Projekte basieren auf Ausschreibungen, die vor 8 Jahren erfolgt sind. Durch den schnellen Wandel der Technologien müssen viele Anpassungen vorgenommen werden. Was sich auf die Kosten auswirkt. So wird zum Beispiel im Tunnel die 5G Technologie verbaut. Zur Zeit der Ausschreibung, waren wir noch weit davon entfernt, die Technologie noch nicht bekannt.
Der Ceneri Basistunnel, nach dem Gotthard- und Lötschbergtunnel die drittlängste Röhre der Schweiz, soll 2020 in Betrieb genommen werden. Wo wollen Sie danach das bis dahin aufgebaute Fachwissen und die Experten für den Tunnelbau weiter einsetzen, da in der Schweiz kaum ein Projekt mit denselben Dimensionen ansteht?
Wir sind nicht nur in diesem Projekt tätig. Je länger je mehr werden Ingenieursleistungen auch in anderen Projekten gefordert. So setzen wir die Expertise aus dem Tunnelprojekt in verschiedensten Bereichen neu ein. Unter anderem haben wir im Ceneri-Basistunnel mit BIM (Building Information Modelling) geplant. Dieses Wissen werden wir in sämtlichen Infrastrukturprojekten in Zukunft nutzen. Die Schweiz ist ein Land der Tunnels, da wird das Wissen gebraucht werden, genauso wie im Ausland.
cablex ist seit 2015 organisch von 745 auf 1'547 Mitarbeitende gewachsen. Welche Bereiche verzeichnen das grösste Wachstum und welche Ziele haben Sie für die kommenden drei Jahre?
Die Workforce auf den Baustellen wurde massiv erhöht. Dabei haben wir die Anzahl der Subunternehmer reduziert - wir machen viele Arbeiten selber. Dies wirkt sich sehr positiv auf Qualität und Kosten aus. Wir haben festgestellt, dass Subunternehmer kostenoptimiert arbeiten und uns so oft schlechte Qualität abgeliefert haben. Dies hat uns am Ende mehr gekostet, als wenn wir die Arbeiten selber erledigt hätten. In den nächsten drei Jahren werden wir konsolidieren und uns nur noch punktuell mit eigenen Mitarbeitenden verstärken. Wir werden damit unsere führende Position halten und sogar weiter ausbauen können.
Die Digitalisierung, im speziellen Virtual und Augmented Reality, eröffnen ganz neue Planungs- und Simulationsmöglichkeiten, auch im Tunnelbau, bei gleichzeitig massiv erhöhten Anforderungen an Leitungskapazitäten. Wo steht Cablex beim Einsatz der neuen Technologien, welche konkreten Anwendungen kommen schon zum Einsatz?
Wir sind führend beim Einsatz vonBuilding Information Modelling (BIM). Heute sprechen wir von Installation 4.0 - die digitale Baustelle. Wer dies heute nicht umsetzt, wird morgen nicht effizient und kostengerecht produzieren können. Die Augmented und Virtual-Reality ist für uns nur ein Benefit aus der digitalen Planung. ...
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