Die neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich reserviert zu den Ambitionen ihres vormaligen Konkurrenten Friedrich Merz auf ein Ministeramt geäußert. Sie habe "beim letzten Kabinettsfrühstück nochmal durchgezählt und festgestellt: Das Kabinett war vollzählig", sagt sie der Wochenzeitung "Die Zeit".
"Es gibt da also für die Kanzlerin keinen Handlungsbedarf." Kramp-Karrenbauer und Merz führten vor kurzem ein Vier-Augen-Gespräch. Anschließend erklärte Merz öffentlich, er traue sich ein Amt als Minister im Kabinett von Angela Merkel zu. Kramp-Karrenbauer sagt nun über das Treffen: "Unser Gespräch war vertraulich, aber eines kann man sagen: Es ging nicht um die Frage, Minister oder gar nichts. Das würde die Partei auch nicht schätzen."
Die neue CDU-Vorsitzende dementiert außerdem Gerüchte über einen Bruch mit ihrer Vorgängerin Merkel, weil diese sie nicht über ihren Rückzug vom Parteivorsitz informiert hatte: "Als ich Generalsekretärin wurde, habe ich Angela Merkel ausdrücklich darum gebeten, nicht in ihre persönlichen Planungen einbezogen zu werden." Sie habe im Kopf frei sein wollen, so Kramp-Karrenbauer in der "Zeit": "Insofern war es in Ordnung, dass die Kanzlerin auch mich an jenem Montag überrascht hat."