Moneycab.com: Herr Weil, Ihr Startup Seniors@Work hat sich zum Ziel gesetzt, innovative Ansätze für das Arbeiten im Alter zu entwickeln. Wie kam es dazu?
Alexis Weil: Vor einem Jahr wurde mein Vater pensioniert und mir wurde bewusst, dass es eigentlich keine Möglichkeit gibt, die wertvolle Lebens- und Arbeitserfahrung der älteren Generation weiter einsetzen zu können. In der Schweiz gibt es über 1.5 Millionen Senioren, von denen viele viel Zeit haben und sich dadurch zum Teil auch einsam fühlen. Daher suchen viele Senioren aktiv nach Tätigkeiten, können aber nichts finden, obwohl sie sich oftmals noch immer körperlich und geistig fit fühlen und sich auch in der digitalen Welt gut auskennen. Gleichzeitig gibt es zum Beispiel viele Startups oder Vereine, die Unterstützung in der Buchhaltung benötigen oder Privatpersonen die auf der Suche nach Kinderbetreuung sind. Doch wie können sich Senioren und Auftraggeber mit wenigen Klicks finden? So war die Idee von Seniors@Work geboren.
Wie definiert sich "Senior" bei Seniors@Work? 60? 65? Rentner?
Die Zielgruppe von Seniors@Work sind motivierte sowie körperlich und geistig fitte Personen ab ca. 55 Jahren. Dies sind einerseits Personen kurz vor der Pensionierung bzw. Frühpensionierte und andererseits Menschen, die ab 65 Jahren in den offiziellen Ruhestand gehen.
Wie funktioniert Ihre Plattform?
Die Plattform ermöglicht es Privatpersonen, Unternehmen, Vereinen oder sogar Startups mit älteren Berufsleuten in Kontakt zu treten und ihre fachspezifischen Fähigkeiten und Erfahrung für kleinere und grössere Aufträge zu nutzen. Senioren können Ihre Dienstleistungen in Bereichen wie Buchhaltung, Administration, Kinderbertreuung etc. freiwillig oder gegen Entgelt anbieten. Auftraggeber haben die Möglichkeit, einen Auftrag zu veröffentlichen, also zum Beispiel "Buchhalter für Startup gesucht (20%)". Auf diesen Auftrag können sich dann die Senioren bewerben und mit dem potentiellen Auftraggeber in Kontakt treten.
Gleichzeitig können aber auch Auftraggeber aktiv nach Senioren suchen. So kann mit Hilfe eines Suchfilters nach Senioren mit spezifischen Kenntnissen wie z.B. "Kinderbetreuung" in der Nähe gesucht werden. Ist ein geeigneter Senior gefunden, so kann er vom potentiellen Auftraggeber via dem Kontaktformular kontaktiert werden.
Falls ein Auftrag zu Stande kommt, vereinbaren der Auftraggeber und der Senior die Termine und Preise für die gewünschten Dienstleistungen. Die Bezahlung, Garantieleistungen und Versicherungen ist Sache der Parteien. Seniors@Work ist zum heutigen Zeitpunkt eine Vermittlungsplattform.
"Die Plattform ermöglicht es Privatpersonen, Unternehmen, Vereinen oder sogar Startups mit älteren Berufsleuten in Kontakt zu treten und ihre fachspezifischen Fähigkeiten und Erfahrung für kleinere und grössere Aufträge zu nutzen."
Alexis Weil, CEO Seniors@Work
Und wie finanziert sich Seniors@Work in diesem Prozess?
In einer ersten Phase wird eine Gebühr für die Veröffentlichung eines Profils und eines Auftrags erhoben. Dadurch kann gewährleistet werden, dass nur seriöse Profile oder Aufträge erstellt werden. Dies erhöht die Qualität der Plattform. Denn schlussendlich soll das Matching zwischen Auftraggeber und Senior so effizient wie möglich gestaltet werden. Mittelfristig ist aber das Ziel, dass die ganze Transaktion via der Plattform abgewickelt wird. Pro Transaktion wird dann eine kleine Vermittlungsgebühr durch Seniors@Work erhoben.
Gibts es einen Kontrollmechanismus, ob die gemachten ...
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