New York - Neuberger Berman definiert in seinem Jahresausblick zehn Punkte, die das Finanzjahr 2019 massgeblich bestimmen werden. Im nachfolgenden Kommentar erläutern dazu vier Spezialisten des unabhängigen US-amerikanischen Vermögensverwalters, welche Trends Investoren bei ihren Anlageentscheidungen in den Bereichen Konjunktur, Anleihen, Aktien und Alternative Investments berücksichtigen sollten.
Konjunktur: Eine weiche Landung
1. Weiche Landung in den USA und weltweit
Schätzungen zufolge wird das amerikanische BIP-Wachstum 2019 von 3,5 auf etwa 2,0 bis 2,5 Prozent zurückgehen. Gleichzeitig werden die Risiken durch den Handelskonflikt zwischen den USA und China vermutlich nachlassen. Ausserdem ist davon auszugehen, dass die US-Löhne weiter steigen, sodass die Unternehmensgewinne unter Druck geraten. Gegen einen stärkeren Inflationsanstieg sprechen aber die niedrigeren Rohstoffpreise. Alles zusammen könnte die Dollar-Aufwertung des Vorjahres und die moderaten globalen Liquiditätsbedingungen dämpfen und dazu beitragen, dass sich das Wachstum in den USA dem der übrigen Länder wieder annähert.
2. Erholung ausserhalb der USA
Dass sich die US-Wirtschaft 2018 anders entwickeln würde als die Wirtschaft der übrigen Länder war vorhersehbar. Etwas überraschend war aber der frühe Zeitpunkt, die Intensität und die lange Dauer der Divergenz. Momentan sieht es so aus, dass sich der Handelskonflikt zwischen den USA und China beruhigt und die chinesischen Konjunkturmassnahmen Wirkung zeigen. Ausserdem dürfte es in Japan, Europa und den Emerging Markets immer mehr Anzeichen für eine Erholung geben. Eine erneute Konvergenz scheint möglich - und kann unsere Einschätzung bestätigen, dass sich viele Volkswirtschaften noch in der Mitte des Konjunkturzyklus befinden, während in den USA bereits die Endphase begonnen hat.
3. Die Notenbanken treiben die Bilanzkürzungen voran
Die US-amerikanische Notenbank wird die Zinsen zurückhaltender anheben als erwartet. Bei der Bilanzsteuerung werden aber keine Veränderungen erwartet, sodass die Liquidität weltweit abnehmen dürfte. Auch die Europäische Zentralbank wird wohl nicht erneut zum Quantitative ...