London - Klimawandel, Datenkriminalität, geopolitische Krisen und weltwirtschaftliche Spannungen: Der Risikobericht des Weltwirtschaftsforums (WEF) zeichnet ein verheerendes Bild vom Zustand der Erde. "Globale Risiken nehmen zu, aber der kollektive Wille, sie zu bekämpfen, schwächt sich ab. Stattdessen nimmt die Spaltung zu", heisst es in der Studie, die am Mittwoch in London vorgestellt wurde. Wie ernst die Lage ist, zeigen die Titel der einzelnen Kapitel: "Out of Control" (Ausser Kontrolle) heisst eines, ein anderes "Fight or Flight" (Kampf oder Flucht).
Ein besonders hohes Risiko geht demnach vom Klimawandel aus. Erstmals werden in dem jährlich erscheinenden Bericht Umweltprobleme als die drei drängendsten Herausforderungen genannt. Konkret sind dies Wetterextreme, Versagen beim Klimaschutz und bei der Anpassung an den Klimawandel sowie Naturkatastrophen. "Von allen Risiken ist es bei der Umwelt am offensichtlichsten, dass die Welt in eine Katastrophe schlafwandelt", heisst es in der Studie. Aber auch Datenbetrug und -raub sowie Cyberattacken zählen demnach zu den grössten Bedrohungen.
Aufruf zur Zusammenarbeit
Knapp eine Woche vor dem Jahrestreffen in Davos (22. bis 25. Januar) rief das WEF mit Nachdruck zur Zusammenarbeit auf. "Es gab nie einen dringenderen Bedarf für einen kollaborativen und gemeinsamen Ansatz für globale Probleme, die alle angehen", schrieb WEF-Präsident Børge Brende im Vorwort des "Global Risk Report". Doch das WEF zeigt sich zugleich äusserst skeptisch, dass die Menschheit die Herausforderung annimmt und angeht. Mit Blick auf politische und wirtschaftliche Konflikte warnt ...