Zürich - In Entwicklungsländern werden die meisten Arbeitnehmer und Bauern täglich bezahlt. Dies erschwert es ihnen, Geld für hohe Ausgaben auf die Seite zu legen. Wie Forscher der UZH zeigen, würden Milchbauern und Landarbeiter lieber erst am Monatsende bezahlt werden, um ihre mangelnde Selbstkontrolle zu überlisten.
Milchbauern in Zentralkenia besitzen in der Regel zwei oder drei Kühe und produzieren und verkaufen täglich Milch. Sie brauchen das Geld für den täglichen Konsum, müssen aber einen Teil davon für grössere Investitionen wie Tierfutter oder Schulgeld für ihre Kinder zurückstellen. Man weiss aus bisherigen Untersuchungen, dass es für Menschen mit einem niedrigen, täglichen Einkommen schwierig ist, Geld zu sparen oder unerwartete Ausgaben zu decken.
Zweifel an der Selbstkontrolle
Forschende des Instituts für Volkswirtschaftslehre der Universität Zürich wollten wissen, ob und zu welchen Bedingungen die kenianischen Milchbauern eine Lohnzahlung am Monatsende den täglichen Zahlungen vorziehen. Konnten die Bauern zwischen einem Monats- oder Tageslohn für ihre Milch wählen, entschieden sich 86 Prozent für Zahlungen am Monatsende, sogar wenn dies einen um 15 Prozent tieferen Milchpreis pro Liter bedeutete. Als Begründung ...