Moneycab.com: Der Coworking-Markt in der Schweiz boomt. Was spricht aus Ihrer Sicht für dieses Flächenkonzepts?
In Zeiten des schnellen Wandels und das raschen technologischen Fortschritt ist es viel schwieriger geworden, zu planen. Coworking-Konzepte bieten im Gegensatz zur herkömmlichen Büroflächen-Vermietung den grossen Vorteil der Flexibilität: ich kann kurzfristig mieten, und ich habe die Möglichkeit, bei Bedarf auch mehr oder weniger Fläche zu beanspruchen. Nur wenige Unternehmen können heute mit Gewissheit sagen, ob sie in fünf Jahren mit der gleichen Mitarbeiter Anzahl die gleiche Leistung am gleichen Ort erbringen werden.
Welches sind die weiteren Vorteile?
Zum einen ist der Platzbedarf von Unternehmen in den letzten Jahren ständig zurückgegangen. Die zunehmende Mobilität der Arbeitskräfte, die Flexibilisierung des Arbeitsortes (Home-Office etc.), sowie die Digitalisierung von beispielsweise Dokumenten führen dazu, dass weniger Fläche und Infrastruktur benötigt wird. Coworking trägt diesem Phänomen Rechnung. Zum anderen beobachten wir einen Trend, dass Unternehmen immer mehr Bereiche und Services auslagern oder zukaufen, die nicht zum Kern ihres Geschäfts gehören. So wird beispielsweise die Buchhaltung oder der Kundendienst ausgelagert. Warum sollte man nicht das gleiche mit Arbeitsplätzen tun? Welches Unternehmen, das nicht über einen riesigen Infrastrukturbedarf verfügt, möchte denn ernsthaft ein Facility Management auf der Payroll haben?
Und dann ist da noch das Community Element: die Arbeit in einem Coworkingspace und der Austausch mit anderen Unternehmen und Startups ist in der Tat unheimlich inspirierend. Dies erleben auch wir täglich am eigenen Leib, sitzen wir doch mit unseren Kunden in den gleichen Räumlichkeiten.
Waren dies auch die Argumente, die Sie dazu bewogen haben, die Marketingbranche zu verlassen und etwas ganz Neues anzugehen?
Wir hatten bereits bei der Y&R Group einige Startups, die bei uns Arbeitsplätze gemietet haben. Mit einigen von ihnen hatten wir einen regen Austausch, und es gab bei bestimmten Projekten sogar eine Zusammenarbeit. Auch mit der Swiss Startup Factory, heute ein strategischer Partner von Westhive, hatten wir bereits seit geraumer Zeit eine Kooperation. Damit war eigentlich schon der Grundstein für das neue Business gelegt. Und wie immer, wenn es einen zu etwas Neuem zieht, spielt auch der Wunsch mit, das Alte hinter sich zu lassen. Nach zwanzig Jahren Marketingbranche ist das bestimmt nachvollziehbar. Und ganz verlassen haben wir die Branche ja nicht. Mit Westhive Consulting bieten wir nach wie vor Marketingberatung an.
"Wir haben in der Tat Pläne für weiteres rasches Wachstum. Dies aber nicht um jeden Preis."
Claus Bornholt, Gründer und Partner Westhive
Im April 2018 wurde die erste Westhive-Coworking Location eröffnet, heute gehört Westhive bereits zu den grössten Anbietern in der Schweiz. Mit dem Westhive Skyspace steigt die Zahl der Arbeitsplätze auf rund 400. Geht es in diesem Stil weiter?
Wir haben in der Tat Pläne für weiteres rasches Wachstum. Dies aber nicht um jeden Preis. Wenn wir in den letzten zwölf Monaten etwas bemerkt haben, dann das: einfach eine Bürofläche mieten, ein paar Tische und Stühle reinstellen und ein Logo an die Tür hängen funktioniert nicht. Das soll heissen, dass wir potentielle Locations sehr genau anschauen und uns überlegen, ob sie in das Westhive-Konzept passen und wir dort etwas aufbauen können, was den Bedürfnissen unserer Kunden entspricht.
Welche Vorgaben muss eine Immobilie denn erfüllen, um für Westhive von Interesse zu sein?
Es gibt einige Kriterien, auf die wir ganz besonders achten. Zum einen benötigen wir eine gewisse Mindestgrösse, damit das Objekt rentabel betrieben werden kann und damit eine funktionierende Community entsteht. ...
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