Bern - 63,7 Prozent Nein zur Zersiedelungsinitiative: Das Stimmvolk hat neuen, teils radikalen Regeln für Ein- und Auszonungen eine Abfuhr erteilt. Damit wird die Gesamtfläche von Bauland nicht auf dem heutigen Stand eingefroren. Dennoch bleibt das Thema Raumplanung aktuell.
Rund 1'291'000 Stimmende sagten Nein zu einem revidierten Bundesverfassungsartikel gegen die Zersiedelung, 737'000 sprachen sich dafür aus. Alle 26 Kantone stimmten dagegen, am deutlichsten das Wallis, gefolgt von zahlreichen Deutschschweizer Ständen.
Westschweizer Städte teilweise dafür
In der Westschweiz und im Tessin sowie in urbanen Regionen war die Ablehnung tendenziell weniger gross. In den Kantonen Neuenburg, Genf und Basel-Stadt hielten sich Befürworter und Gegner beinahe die Waage, in den beiden Stadtgemeinden überwogen die Ja-Stimmen sogar. Auch in Lausanne, La Chaux-de-Fonds NE und in Chiasso TI stimmten mehr Bürgerinnen und Bürger für die Initiative als dagegen.
Das insgesamt deutliche Nein ist indes keine Überraschung. Die jüngsten Umfragen deuteten bereits in diese Richtung. Nur die SP, die Grünen, die EVP und die Kleinpartei Solidarités sowie verschiedene namhafte Umweltverbände beschlossen die Ja-Parole. Sowohl das Parlament als auch der Bundesrat hatten das Volksbegehren im Vorfeld abgelehnt. Sie kritisierten insbesondere die Radikalität der Vorlage.
Zum Wohle der Natur
Die Initiative "Zersiedelung stoppen - für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung" hätte vorgesehen, dass für jedes neue Gebiet, in dem gebaut werden soll, ein zur Bebauung ...