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Guido Barthels (ETHENEA): Im Auge des Sturms?

In der Summe lässt sich also konstatieren, dass die Vermutung einer globalen wirtschaftlichen Schwächephase korrekt zu sein scheint, ohne gleich das Schreckgespenst einer globalen Rezession an die Wand zu malen. Schließlich scheinen die Notenbanken ja bereit zu sein, die längste wirtschaftliche Expansionsphase der Geschichte noch ein wenig zu verlängern, sollten sie dem Beispiel der US-Notenbank folgen.

Unter dem Eindruck des vierten Quartals 2018 wagten wir den Ausblick in das neue Jahr und prognostizierten Turbulenzen. Der erste Monat des Jahres 2019 zeigte sich dann doch eher von der versöhnlichen Seite - zumindest was die Entwicklung an den Kapitalmärkten betrifft. Politisch hingegen ist alles beim Alten. Das Chaos beim Brexit lässt kaum Prognosen zu, was nach dem 29. März passiert. In Italien machen die Populisten was Populisten eben so tun, und die Gefahr von Neuwahlen steigt. Allerdings ist es schon etwas übertrieben, in diesem Zusammenhang von Gefahr zu schreiben, nachdem wir seit 1946 bereits 65 italienische Regierungen gesehen haben. Die Gelbwesten in Frankreich sorgen weiterhin für Unruhe. Donald Trumps Wunsch nach einer Mauer bleibt weiterhin unerfüllt. Der daraus resultierende sogenannte government shutdown ist zumindest temporär vorbei, aber der Effekt auf das US-amerikanische Wirtschaftswachstum dürfte teurer gewesen sein, als diese kontrovers diskutierte Mauer. Aus China sind weiterhin keine Wachstumsüberraschungen zu erwarten. Syrien ist ebenso wie der Jemen etwas aus dem Blickfeld der Medien verschwunden. Neu im Fokus steht das Chaos in Venezuela. Seit der dortige Parlamentspräsident Guaido offen gegen den amtierenden Präsidenten Maduro opponiert, interessiert sich die Welt für das (selbstverschuldete) Elend in dem Karibikstaat. Aus der Ostukraine kommen auch keine Neuigkeiten, außer, dass das Spiel von Schachtar Donezk gegen Eintracht Frankfurt kein Heimspiel wird, sondern im 300 km entfernten, sicheren Charkiw stattfindet.

Aber der gesamte politische Zirkus ist im Januar mehr oder minder spurlos an den Märkten vorbeigegangen. Die Aktienmärkte haben sich von ihren Tiefständen im Dezember erholt (Grafik 1), die Rezessionsangst an den Zinsmärkten scheint erstmal zu pausieren (Grafik 2), die Aufschläge der besseren Unternehmensanleihen entfernen sich zusehends von ihren Höchstständen (Grafik 3) und selbst der Kollaps bei den Hochzinsanleihen scheint vorbei (Grafik 4).

Grafik 1: Entwicklung der Aktienmärkte


Grafik 2: Entwicklung der Zinsmärkte.


Grafik 3: Entwicklung der Risikoaufschläge der Unternehmensanleihen


Grafik 4: Entwicklung der Risikoaufschläge der Anleihen im High-Yield-Segment

Allerdings hat die US-Notenbank in ihrer ersten Sitzung in 2019 zum ersten Mal in diesem Zinserhöhungszyklus ihre Haltung auf "neutral" geändert. Es ist also nun gleichermaßen wahrscheinlich, dass die nächste Zinsänderung eine Anhebung oder eine Senkung sein könnte. Der sogenannte Powell-Put ist zum Tragen gekommen, was bedeutet, dass die Notenbank den Aktienmärkten einen scheinbaren Gefallen getan hat. Tatsache ist allerdings, dass die Federal Reserve eine Wachstumsschwäche erkennen konnte. Allein der bisher längste government shutdown der US-Geschichte hat nach Schätzung verschiedener Quellen bis zu 1 % Wirtschaftswachstum gekostet. Eine abwartende Haltung der Notenbank scheint in diesem Zusammenhang daher mehr als verständlich. Die Risikomärkte, Aktien, sowie auch die Zinsaufschläge der Unternehmensanleihen, haben die Änderung zum Anlass genommen, noch einmal zu steigen bzw. zu sinken.

Wie geht es nun weiter? Im Marktkommentar vom Januar 2019 haben wir ausgiebig erläutert, dass wir allem Anschein nach in eine Phase wirtschaftlicher Schwäche kommen. An dieser Einschätzung hat sich bisher nichts geändert. Im Gegenteil. In den USA ist die Notenbank zum gleichen Schluss gekommen. Die verschiedenen Indikatoren, wie beispielsweise der Chicago Einkaufsmanagerindex für Januar, bestätigen die Vermutung. In der Eurozone ist Italien mal wieder in eine technische Rezession gerutscht. Wenn man bedenkt, dass Italien seit der Einführung des Euros auf ein durchschnittlich reales Quartalswachstum von lediglich 0,12 % gekommen ist, kann man zumindest aus Sicht Italiens verstehen, dass gewisse Zweifel an der Erfolgsgeschichte des Euros für das Land aufkommen. Aber das Thema soll hier nicht weiter ausgeführt werden. In Deutschland wurde die doch eher optimistische Schätzung der Bundesregierung für das Wachstum in 2019 von noch 1,8 % im Oktober 2018 auf lediglich 1 % im Januar 2019 revidiert. Ein weiteres Indiz für eine Abschwächung der globalen Wirtschaft liefern die Mitte Januar veröffentlichten Daten zum Im- und Export aus dem Reich der Mitte. Diese legen die Vermutung nahe, dass das chinesische Wachstum deutlich schwächelt. Zu guter Letzt sollten wir Donald Trump nicht ganz aus den Augen verlieren. Aktuell prüft das Handelsministerium noch, inwieweit die Importe von Autos aus der EU die nationale Sicherheit gefährden, und würden gegebenenfalls Strafzölle von 25 % auf sie erheben. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen noch vor dem 17. Februar 2019 vorgestellt werden.

In der Summe lässt sich also konstatieren, dass die Vermutung einer globalen wirtschaftlichen Schwächephase korrekt zu sein scheint, ohne gleich das Schreckgespenst einer globalen Rezession an die Wand zu malen. Schließlich scheinen die Notenbanken ja bereit zu sein, die längste wirtschaftliche Expansionsphase der Geschichte noch ein wenig zu verlängern, sollten sie dem Beispiel der US-Notenbank folgen.

Für die Kapitalmärkte allerdings bedeutet dies, dass wir wahrscheinlich ab und zu einen weiteren Januar mit Erholungsphasen sehen werden, aber mindestens genauso häufig weitere Dezember, in denen Risikomärkte abgestraft werden. Unter dem Strich wird daher wahrscheinlich wenig mehr passieren außer viel Volatilität und Lärm. Hier ist eine ruhige Hand gefordert und eine Fondsstruktur, die sich diesem Umfeld anpasst.

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