Die deutsche Wirtschaftsleistung hat zum Jahresende 2018 in der Summe stagniert. Stärkere Wachstumsbeiträge leisteten im 4. Quartal die Investitionen (+0,9% zum Vorquartal) und die Staatsausgaben (+1,6%). Der private Konsum legte 0,2% zu. In der Euro-Zone wuchs die Wirtschaftsleistung im 4. Quartal um 0,2% und damit so stark wie im Vorquartal. Die Industrie neigte zuletzt jedoch zur Schwäche, die Produktion sank im Dezember (-0,9% gegenüber Vormonat), wie schon im November. Die Stimmungsindikatoren fielen zuletzt gemischt aus. Der Einkaufsmanagerindex für die Euro-Zone stieg im Februar leicht, das lag allerdings allein am Subindexfür die Dienstleister, bei der Industrie ging es weiter abwärts. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel im Februar weiter von 99,3 auf 98,5 Punkte. Sowohl die Einschätzung der Lage wie auch der Zukunft trübten sich ein.
JobsIm Zuge der Winterpause stieg die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Januar um 196.000 und die Arbeitslosenquote von 4,9% auf 5,3%. Um jahreszeitliche Schwankungen bereinigt ging die Zahl der Arbeitslosen jedoch um 2.000 zurück. Die Erwerbstätigkeit legte weiter zu: Im Dezember stieg sie saisonbereinigt gegenüber November um 42.000 Personen. In der Euro-Zone verharrte die Arbeitslosenquote im Dezember bei 7,9%. In den USA schufen die Unternehmen trotz Regierungsstillstand (Government Shutdown) im Januar 304.000 neue Stellen.
GewinneIn den USA ist die Berichtssaison zum 4. Quartal 2018 in vollem Gang. 391 Unternehmen aus dem Index S&P 500 haben Zahlen vorgelegt. 70% übertrafen die Gewinnerwartungen, 49% die Umsatzerwartungen. Für die operativen Gewinne wird für das Gesamtjahr ein Plus im Vergleich zum Vorjahresquartal von rund 14% erwartet. Auch im europäischen Index Stoxx600 haben Gesellschaften Zahlen veröffentlicht. Derzeit wird mit einem Gewinnwachstum im 4. Quartal 2018 gegenüber Vorjahresquartal von 3,0% (ohne Energiesektor: 1,1%) und einem Umsatzplus von 3,9% (ohne Energiesektor: 0,8%) gegenüber Vorjahresquartal gerechnet.
InflationDie Inflationsrate sank im Januar in Deutschland deutlich von 1,7% auf 1,4%. In der Euro-Zone ging sie nach vorläufigen Berechnungen von 1,6% auf 1,4% zurück. Die Kerninflationsrate (ohne Energie, Nahrungs-und Genussmittel) betrug im Januar 1,1% nach 1,0% im Vormonat. In den USA war die Teuerungsrate im Januar auf 1,6% gesunken nach 1,9% im Dezember.
ZinsenNach der Leitzinserhöhung vom Dezember hat die US-Notenbank im Januar ihren Leitzinskorridor konstant bei 2,25%-2,50% belassen. Insgesamt sind die Zentralbanker jedoch deutlich vorsichtiger geworden. Laut Sitzungsprotokoll sind sie sich einig, dass angesichts der Konjunkturrisiken eine Pause im Zinserhöhungszyklus wie auch ein Ende der Bilanzverkürzung angemessen ist. Die Europäische Zentralbank (EZB) beendete auf ihrer Dezember-Sitzung ihr Anleihekaufprogramm. Ihre Leitzinsen wird die EZB nach eigener Aussage mindestens bis Sommer 2019 stabil halten.
Risiken- Turbulenzen an den Kapitalmärkten aufgrund schlechterer Liquiditätsversorgung durch die Notenbanken.
- Konjunkturelle Abschwächung in China und Europa.
- Schwächere Gewinndynamik der Unternehmen in den kommenden Quartalen.
- Gefahr eines Handelskrieges zwischen den USA, Europa sowie China.
- Destabilisierung der Eurozone aufgrund der Ausgabenpolitik der neuen Regierung in Italien.
- Aktien und europäische Hochzinsanleihen bleiben aufgrund von Bewertung und der aussicht auf steigende Gewinne vorerst attraktiv.
- Gestiegene US-Renditen und höhere Marktrisiken rechtfertigen aktuell eine neutrale Duration.
- Wir präferieren zur Zeitaufgrund des defensiven Charakters: US-Aktien und Large-caps.