Frankfurt am Main - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Analysten und Anleger am Donnerstag mit einem umfangreichen Massrahmenpaket überrascht. Wie die Notenbank nach ihrer zweitägigen Zinssitzung in Frankfurt mitteilte, will sie sowohl ihre Niedrigzinspolitik länger als bisher geplant fortsetzen als auch den Banken neue Geldspritzen anbieten, damit diese ihre Kreditvergabe ausweiten. Der Euro reagierte mit Kursverlusten, die Anleiherenditen gaben im gesamten Euroraum nach.
Die EZB-Leitzinsen sollen länger an der Nulllinie liegen als bisher signalisiert. Sie sollen jetzt bis mindestens Ende 2019 nicht angetastet werden, wie die EZB mitteilte. Bisher war lediglich davon die Rede, die Zinsen über den kommenden Sommer hinaus nicht zu verändern.
Leitzinsen seit drei Jahren bei null Prozent
Die Leitzinsen der EZB liegen seit einigen Jahren in der Nähe der Nulllinie. Der Einlagenzins, den die Banken für ihre Reserven bei der EZB zahlen müssen, liegt mit minus 0,4 Prozent im negativen Bereich. In der Bankenbranche wirkt dieser Zins wie eine Strafgebühr und führt somit zu wirtschaftlicher Belastung. Der Hauptleitzins der EZB beträgt seit Frühjahr 2016 null Prozent.
Neue Langfristkredite für Banken im Euroraum
Zudem beschloss die EZB, ...