Washington / Addis Abeba - Die US-Luftfahrtbehörde FAA verhängt auch nach dem zweiten Absturz einer Boeing 737 Max 8 in weniger als fünf Monaten zunächst kein Startverbot für Maschinen dieser Bauart. "Diese Untersuchung hat gerade erst begonnen und uns liegen bislang keine Daten vor, um Schlussfolgerungen zu ziehen oder Massnahmen zu ergreifen", teilte die FAA am Montag (Ortszeit) mit. Am Sonntag war eine Boeing 737 Max 8 von Ethiopian Airlines in Äthiopien abgestürzt, 157 Menschen kamen ums Leben. Im Oktober waren beim Absturz einer baugleichen Maschine der Fluglinie Lion Air in Indonesien 189 Menschen gestorben.
China, Indonesien und Äthiopiens nationale Fluggesellschaft Ethiopian Airlines hatten am Montag ein Startverbot für alle Flugzeuge vom Typ 737 Max 8 des US-Luftfahrtkonzerns Boeing verfügt. Die grösste mexikanische Fluggesellschaft Aeroméxico kündigte an, ihre sechs Maschinen des Typs so lange am Boden zu lassen, bis nähere Informationen zur Absturzursache vorliegen. Ähnliches gilt in Argentinien für fünf Maschinen der Gesellschaft Aerolíneas Argentinas und in Brasilien für sieben Maschinen der Gesellschaft Gol.
Experten der FAA und der US-Transportsicherheitsbehörde NTSB unterstützen die äthiopischen Behörden bei der Suche nach der Unglücksursache. Die FAA teilte mit, man werde "geeignete Massnahmen ergreifen, wenn die Daten darauf hindeuten, dass dies erforderlich ist". Die Behörde verwies auf zahlreiche technische Prüfungen nach dem Absturz der Lion-Air-Maschine am 29. Oktober vergangenen Jahres und auf Massnahmen, die in Folge dieses Crashs ergriffen worden seien.
Zweifel an der Sicherheit des Jets
Der zweite Absturz einer Boeing 737 Max 8 binnen Monaten sorgte für wachsende Zweifel an der Sicherheit des Flugzeugtyps und machte Anleger nervös. Die Aktien des US-Luft- ...