Zürich - Die Ausstellung im Landesmuseum Zürich untersucht kollektive Gewalt von Gruppen gegen Einzelne, von der Vorzeit bis in die Gegenwart. Dabei kommen urzeitliche Menschenopferungen, Lynchmorde auf dem Scheiterhaufen oder auch die Gewalt unserer Zeit zu Sprache. Ebenso thematisiert werden diejenigen Kräfte, die sich der Gewalt entgegenzustellen versucht haben, wie die Religion oder die Aufklärung.
An der Fussball-WM 1994 verliert das favorisierte Kolumbien gegen die USA wegen eines Eigentors von Andrés Escobar und scheidet aus dem Turnier aus. Der Verteidiger wird deswegen später in der Heimat erschossen. 2007 bringt die Engländerin Fiona Pilkington sich und ihre 18-jährige Tochter um. Sie wurde zehn Jahre lang von einer Jugendgang terrorisiert, weil die Tochter geistig behindert war. Weder Polizei noch Sozialbehörde hatten der alleinerziehenden Mutter geholfen. In Kanada nahm sich Amanda Todd 2012 das Leben. Das junge Mädchen wurde Opfer eines Nacktfotos, das sich im Internet verbreitet hatte. Daraufhin kam es zu massivem Cyber-Bullying.
Der Sündenbock-Mechanismus ist selbstverständlich kein Phänomen der Moderne. Menschengruppen brauchen seit jeher Sündenböcke: Wenn eine Gemeinschaft ihre Aggression auf ein einzelnes Opfer konzentriert, festigt sie damit ihren Zusammenhalt. Die Geschichte von Hetze, Lynchmord, Menschenopferung und ...
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