Moneycab.com: Frau Dr. Egeli, Ihr Unternehmen wirbt mit dem Claim "Swiss Made Software". Wieviel Swissness ist in Ihrem Unternehmen effektiv enthalten?
Eliane Egeli: Wir haben uns auf die Fahne geschrieben "einfach clevere" Software-Lösungen anzubieten. Um dieses Versprechen einhalten zu können, ist ein tiefes Verständnis des Marktes und der Nutzerbedürfnisse entscheidend und wir glauben daran, dass die Nähe zu unseren Kunden ein zentraler Erfolgsfaktor von uns ist. Das ist mit ein Grund, weshalb unsere rund 50 Mitarbeitenden alle in der Schweiz arbeiten: Von hier decken wir die gesamte Wertschöpfungskette «made in Switzerland» ab - von der Konzeption über die Entwicklung bis zum Betrieb unserer Software-Lösungen.
Gibt es einen Garanten oder ein "Geheimrezept" für Erfolg in der IT-Industrie in der Schweiz?
Man muss den Kunden verstehen! Nebst einer soliden Beherrschung des Handwerks, gehören gute Branchenkenntnisse und generell ein hohes Verständnis der geforderten Qualität dazu. Beim Kunden sind clevere Ansätze für eine Individualisierung an seine Bedürfnisse gefragt, welche gleichzeitig aber auch kostengünstig umgesetzt werden müssen.
Ihr Unternehmen bildet Informatiklehrlinge aus. Wie lautet Ihr Tipp an die jungen Berufseinsteiger und Berufseinsteigerinnen?
Berufliche IT hat wenig mit Gaming zu tun… Der Spirit «Lösungen zu finden» und die Fokussierung auf ein Thema sind aber durchaus wichtige Eigenschaften in unserem Beruf. Zusätzlich braucht es Lust jedes Jahr neue Technologien zu lernen und Interesse den Kunden mit seinen Bedürfnissen zu verstehen. In unserem Beruf ist man alle 3 bis 5 Jahre Anfänger in gewissen Bereichen und damit muss man klarkommen.
Müssen sich Informatiklehrlinge vor dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz und den damit schwindenden Arbeitsplätzen keine Sorgen machen?
Der Einsatz der neuen Technologien ist sehr komplex, unsere Welt ist sehr vernetzt und um auf dem Markt zu bestehen sind keine Massenwaren mehr gefordert, sondern individuelle Lösungen. Um diese umzusetzen braucht es kreative Menschen, welche neue Lösungen denken und auch umsetzen können. Sorgen müssen sich vor allem diejenigen machen, welche am Liebsten immer das Gleiche tun.
Setzen Ihre Kunden Künstliche Intelligenz ein? Und wenn ja, in welchen Anwendungsbereichen konkret?
Ich habe mich bereits für meine Dissertation in den 1980-er Jahren mit Künstlicher Intelligenz auseinandergesetzt, damals mehr als akademische Übung. Heute sind die Technologien vor allem im Bereich Bild- und Spracherkennung durchaus einsatzfähig. Zurzeit haben wir gerade ein Projekt, welches sich mit Machine Learning befasst. Die Basis hier sind Technologien, wie Mustererkennung und statistische Bewertung, die schon lange bekannt sind. Mit den grossen Datenmengen, welche heute bei Web-Plattformen anfallen, benötigen wir neue Lösungen, um die Daten zu kategorisieren und neue Anforderungen vor allem im Bereich Individualisierung umsetzen zu können.
Mit welchen Innovationen in der IT rechnen Sie in den nächsten 5 bis 10 Jahren?
Der Megatrend «Individualisierung» wird ...
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